Prozess Führte Erbstreit zum Doppelmord von Hassels?

Düsseldorf · Mit Verlesung der Anklage wegen Doppelmordes begann vor dem Schwurgericht am Freitag, 16. September, der Prozess gegen zwei mutmaßliche Täter. Gemeinsam sollen sie wegen eines Erbstreits beschlossen haben, den 82-jährigen Stiefvater des älteren Angeklagten und seine Halbschwester (39) durch Kopfschüsse regelrecht hinzurichten.

Mit hängenden Köpfen, aber wortlos verfolgten die Angeklagten vor dem Schwurgericht die Verlesung jener Anklage, die ihnen heimtückischen Doppelmord aus Habgier vorwirft. Mehr als ein Jahr nach dem Tod eines 82-jährigen Rentners und dessen 39-jähriger Tochter in ihrer Wohnung an der Altenbrückstraße in Hassels wird einem 56-jährigen Kaufmann aus Burghaun (nahe Fulda) vorgeworfen, wegen eines drohenden Erbstreits habe er mit einem für 3000 Euro eigen angeheuerten Komplizen (23) seinen Stiefvater und seine Halbschwester durch Kopfschüsse regelrecht hingerichtet.

Die 82-jährige Mutter des mutmaßlichen Anstifters war derweil in einem anderen Zimmer der Wohnung eingesperrt worden und blieb unbehelligt. Ob einer der Angeklagten dazu demnächst aussagen wird, ist noch ungewiss.

Zu Prozessbeginn hatte das Landgericht verschärfte Sicherungsmaßnahmen angeordnet. So flankierten fünf Justizwachtmeister die Angeklagten während der Verhandlung und im Zuschauerraum waren sämtliche Besucher durch übermannshohe, schussfeste Glasscheiben zusätzlich abgeschirmt.

Immerhin werden dem 56-jährigen mutmaßlichen Mordanstifter enge Kontakte zum nordhessischen Rotlichtmilieu nachgesagt, wie auch bei seiner Festnahme mehrere Sondereinsatzkommandos der Polizei aus Frankfurt und aus Kassel eingesetzt wurden. Damals sollen in seinem Umfeld auch mehrere scharfe Schusswaffen gefunden worden sein.

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