Düsseldorf Frühjahrsputz in Düsseldorf

Düsseldorf · 10.200 Helfer machten am Samstag beim Dreck-weg-Tag der Initiative "Pro Düsseldorf" mit.

Claudia Kohrs (v.l.), Miriam Raczing und Sarah Kazubowski vom Hyatt-Hotel sammeln an einer steilen Böschung Müll ein.

Claudia Kohrs (v.l.), Miriam Raczing und Sarah Kazubowski vom Hyatt-Hotel sammeln an einer steilen Böschung Müll ein.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Strahlend blauer Himmel und Temperaturen um 14 Grad - bei so angenehmen Bedingungen waren am Samstag besonders viele Düsseldorfer bereit, Straßen und Plätze vom Müll zu befreien. In den vergangenen Jahren hatten sich stets 6000 bis 7000 Teilnehmer am Dreck-weg-Tag beteiligt, diesmal konnten sich die Organisatoren rund um Ingo Lentz, dem Vorsitzenden des Vereins "Pro Düsseldorf", über mehr als 10.200 Anmeldungen freuen. Einige kamen auch von in Düsseldorf ansässigen Firmen wie der Unternehmensberatung Accenture, der Bank of Tokyo-Mitsubishi oder Yokohama Reifen.

Das im Medienhafen gelegene Hyatt-Hotel ist seit 2011 mit einem Mitarbeiterteam dabei. "Dieses Jahr haben wir uns mit zehn Kollegen angemeldet", erzählt Sarah Kazubowski, die zurzeit ihre Ausbildung in der Personalabteilung des Hotels absolviert. Die Mitarbeiter sammeln bis zum so genannten "Paradiesstrand" auf der Lausward am Rheinufer den Dreck ein. "Viele unserer Gäste joggen hier am Rhein und freuen sich, wenn alles sauber ist", sagt Kazubowski. Gemeinsam mit einigen Kollegen wagt sie sich sogar auf die recht steile Böschung am Hafenbecken. So auch Miriam Raczing, die Assistentin des Hoteldirektors: "Hier haben wir neben jeder Menge Plastikmüll einen alten Koffer und einen kaputten Schlafsack gefunden. In den Jahren zuvor waren sogar schon mal Matratzen dabei, die jemand hier einfach entsorgt hatte", erzählt sie.

In der Nähe, bei der Fußgängerbrücke am Rheinturm, ist Andrea Dörner mit einer Gruppe von acht Helfern und zwei Kindern unterwegs. Sie gehören zum bundesweiten Netzwerk nebenan.de, das helfen möchte, Nachbarn miteinander zu verbinden und Nachbarschaft zu leben. "Soziales Miteinander finden wir wichtig", erklärt Dörner. Deshalb passe die Aktion beim Dreck-weg-Tag auch sehr gut zu ihrem Netzwerk. Zudem hofft sie, ein Zeichen setzen zu können, damit künftig "niemand mehr seinen Müll einfach liegen lässt". Ähnlich sieht das Marlene Thyssen-Voss, Chefin des Bürger-Schützenvereins 1925 in Rath. Seit einigen Jahren engagiert sich der Verein beim Dreck-weg-Tag. Bisher hat man sich insbesondere um den Grünstreifen vor dem Schützenplatz gekümmert. Dieses Jahr machten 55 Vereinsmitglieder mit. Aber die Schützen räumen nicht nur den Dreck in ihrer Umgebung weg, sie pflanzen auch bunte Primeln und Narzissen auf "ihrem" Grünstreifen. "Wir wollen ein Stück Düsseldorf schöner machen", sagt die Chefin. Das will auch die Gerresheimer Gemeinschaft Heye Siedlung, deren Vorsitzender Joachim Loos sich durch den Dreck-weg-Tag ein verändertes Bewusstsein der Menschen erhofft. Schließlich, so Loos, könne es nicht sein, dass jeder seinen Müll, seien es Zigarettenkippen oder kleine Schnapsflaschen, einfach fallenlasse. Dafür will sich auch Pro Düsseldorf weiter einsetzen und mit der neuen Internetseite "http://www.dreck-weg-tag.de" als Anlaufstelle und "Kummerkasten" allen Düsseldorfern eine Plattform bieten, denen das Thema am Herzen liegt - damit nächstes Jahr nicht wieder 22,1 Tonnen Müll eingesammelt werden müssen.

(RP)
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