Arbeitsmarkt Düsseldorf Frühjahrsaufschwung kommt verspätet

Düsseldorf · Der lange Winter und der kalte Frühling haben den üblichen Frühjahrsaufschwung auch am Düsseldorfer Arbeitsmarkt verzögert. Im Juni ist die Nachfrage nach Arbeitskräften gegenüber Mai gestiegen. Insgesamt meldete die Düsseldorfer Wirtschaft über 1.600 neue offene Stellen, über 260 mehr als im Mai. Jobmotor sind nach wie vor die Klein- und Mittelständischen Unternehmen. Auch die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt sind gut. Das berichtet die Agentur für Arbeit.

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Foto: dpa, Oliver Berg

"Insbesondere werden im Einzelhandel, in der Gastronomie und im Gesundheitswesen qualifizierte Kräfte gesucht. Wir spüren aber auch, dass die Auftragsflaute und die Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung noch viele Unternehmen mit der Einstellung weiterer Mitarbeiter zögern lässt. Viele Einstellungen erfolgen auch um freigewordene Arbeitsplätze in der Stammbelegschaft wieder zu besetzen", kommentiert Johannes Pfeiffer, Chef der Agentur für Arbeit Düsseldorf, die Entwicklung im Juni.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung liegt mit rund 376.000 Personen (Jahresende 2012) weiterhin auf hohem Niveau. Die Arbeitslosigkeit ist von Mai auf Juni leicht um 162 Personen auf 27.748 Arbeitslose angestiegen und lag damit um 526 Personen über dem Vorjahr.

1.500 offene Ausbildungsstellen

Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt sollten sich Schülerinnen und Schüler, die jetzt die Schule verlassen und noch keine berufliche Perspektive haben, beeilen. "Die Chancen auf dem Düsseldorfer Ausbildungsmarkt sind gut. Es gibt noch über 1.500 offene Ausbildungsstellen in 122 verschiedenen Berufen", so Pfeiffer.

Die Arbeitslosenquote betrug im Juni wie im Vorjahr 8,8 Prozent. Gegenüber Mai ist sie um 0,1 Prozentpunkte angestiegen.
Ende Juni wurden 6.947 Menschen von der Arbeitsagentur betreut, 121 weniger als im Mai. Die Zahl der Arbeitslosen, die vom Jobcenter Düsseldorf betreut werden, ist um 283 auf 20.801 angestiegen.

Regelmäßig weisen die Arbeitsagenturen die Unterbeschäftigung in verschiedenen Betrachtungen aus. Die gesamte Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wird für Juni auf 37.683 Personen berechnet. Die Unterbeschäftigungsquote, die auch die gesamte Entlastung durch die Arbeitsmarktpolitik, wie zum Beispiel Weiterbildungslehrgänge, berufliche Eingliederungsmaßnahmen und Vorruhestandsregelungen/Altersteilzeit umfasst, ist in Düsseldorf im Jahresvergleich von 12 Prozent auf 11,6 Prozent gesunken.

Aktuell haben wie im Mai rund 50 Betriebe für 500 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt bzw. befinden sich in Kurzarbeit, rund 100 weniger als im Mai. Die Schwerpunkte lagen in der Metallverarbeitung und im Maschinenbau.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften zieht wieder an. Im Juni wurden 1.613 offene Stellen für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet, 263 mehr als im Mai. Die Stellenschwerpunkte lagen in den Berufsgruppen Verkaufsberufe, Hotel- und Gaststättenberufe, Gesundheitsberufe, Call Center Agents, Büroberufe, Verkehr- und Logistikberufe, Berufe in Finanzdienstleistungen, Rechnungswesen und Steuerberatung, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe, Informatik- und andere IKT-Berufe. Drei von vier der neuen offenen Stellen wurden für eine unbefristete Tätigkeit gemeldet.

Unternehmen sollen freie Azubi-Stellen melden

Zurzeit suchen in Düsseldorf noch 1.120 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Pfeiffer appelliert an die Unternehmen, ihre offenen Ausbildungsstellen der Agentur für Arbeit zu melden. Stellenmeldungen können unmittelbar dem Arbeitgeber-Service in der Arbeitsagentur oder über die Hotline 0800 4 5555 20 mitgeteilt werden. "Arbeitgeber sollten auch den Jugendlichen eine Chance geben, die nicht zu 100 Prozent dem Profil entsprechen, um die Fachkräfte für morgen zu sichern", rät Pfeiffer. Schülerinnen und Schüler, die jetzt die Schule verlassen und noch keine berufliche Perspektive haben, sollten sich nun beeilen.

"Wir haben eine breite Palette von freien Ausbildungsstellen in allen Branchen — auch noch kurzfristig für diesen Sommer — von A wie Augenoptiker bis Z wie Zerspanungsmechaniker. Den Jugendlichen empfehle ich, auch Alternativen zum Wunschberuf zu suchen, wenn es bis jetzt noch nicht mit einer Ausbildungsstelle geklappt hat", so Pfeiffer.

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