Wildpark im Grafenberger Wald Frischlinge sind die ersten Frühlingsboten

Düsseldorf · Die ersten Frühlingsboten sind Tierkinder. Steigen die Temperaturen, gebären viele heimische Arten ihren Nachwuchs – darunter auch die Wildschweine. Hautnah erleben kann man die Tierkinder im Düsseldorfer Wildpark im Grafenberger Wald.

Das sind die süßen Frischlinge aus dem Wildpark im Grafenberger Wald
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Das sind die süßen Frischlinge aus dem Wildpark im Grafenberger Wald

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Die ersten Frühlingsboten sind Tierkinder. Steigen die Temperaturen, gebären viele heimische Arten ihren Nachwuchs — darunter auch die Wildschweine. Hautnah erleben kann man die Tierkinder im Düsseldorfer Wildpark im Grafenberger Wald.

Zurzeit mischen insgesamt 23 Frischlinge ihre Artgenossen in dem rund 40.000 Quadratmeter großen Gehege im Wildpark auf — immer eifersüchtig bewacht von ihren Müttern, den sogenannten Bachen. "Wir haben hier neun Bachen und zwei Keiler, die für Nachwuchs sorgen", erzählt Jürgen Reis, Teamleiter im Grafenberger Wildpark.

Die gestreiften Frischlinge werden von ihren Müttern gesäugt, manchmal knabbern sie aber auch schon am Futter ihrer Eltern. Die großen Tiere werden mit viel Obst und Gemüse gefüttert, dazu gibt es verschiedene Getreidesorten. Im Laub des Waldes sind die kleinen Schweinchen, deren Fell hellbraun gestreift ist, perfekt getarnt. In freier Wildbahn lauern den Tieren nämlich Räubern wie Wölfen und Bären auf. Mit etwa einem halben Jahr verlieren die Frischlinge ihr streifiges Fell. "Dann sind sie ein vollwertiges Mitglied der Rotte", so Experte Jürgen Reis. "In der Gruppe haben übrigens die Frauen das Sagen. Die Keiler sind eigentlich Einzelgänger, nur bei uns im Wildpark bleiben sie etwas näher bei der Gruppe."

Sind die Frischlinge alt genug, werden sie von der Gruppe getrennt und in andere Tierparks gebracht. "Wir tauschen unsere Tiere mit anderen Parks, beispielsweise dem Kaisergarten in Oberhausen. Auf dem Tisch landen unsere Schweine aber nicht", so Reis. Begegnet man einer Wildschweinrotte in freier Natur, sollte man übrigens vorsichtig sein. Haben die Tiere Junge und fühlen sich gestört oder bedrängt, können sie aggressiv reagieren.

"Das passiert vor allem, wenn man die Wege verlässt und die Tiere überrascht", so Jürgen Reis. "Läuft einem aber zufällig eine Gruppe von Wildschweinen über den Weg, sollte man sich vor allem über die außergewöhnliche Gelegenheit freuen." In Düsseldorf gibt es allerdings keine Wildschweine.

Die Wildschweine sind die ersten, deren Nachwuchs durch das Gehege im Wildpark tollt. Im April beginnen dann viele Vogelarten mit dem Brühten. Damm- und Rotwild sowie Rehe gebären ihren Nachwuchs im Juli oder August.

Bereits im Sommer 2011 kam die Rotwildkuh "Baby" zur Welt. Weil sie aufgrund einer Hufverletzung nicht sofort bei ihrer Mutter trinken konnte, wurde sie von der Gruppe verstoßen und von Menschen aufgezogen. Wie ein echtes Baby hängt die Kleine aber noch sehr an ihrer Ziehmutter Charleen Klings - diesen Sommer soll sie nun wieder in die Herde integriert werden und die Besucher sind hautnah dabei.

(anch)
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