Kriselndes Theater Freundeskreis: Komödie fehlt weniger Geld
Düsseldorf · Der Vorsitzende sagt, schon ein geringerer Beitrag der Stadt würde eine Rettung ermöglichen.
Eine Rettung der Komödie an der Steinstraße wäre aus Sicht der Geschäftsführung und des Freundeskreises schon mit einem erheblich geringeren Betrag möglich, als Kulturamt und Insolvenzverwalter schätzen. „Ich hoffe, dass die Stadt sich dazu durchringen kann, die Komödie mit 50.000 bis 100.000 Euro in diesem Jahr zu unterstützen“, sagt der Freundeskreis-Vorsitzende Hajo Riesenbeck. „Das würde der Komödie gemeinsam mit den Spenden des Freundeskreises eine gute Basis zur Weiterführung bieten.“
Riesenbeck reagiert damit auf eine Berechnung des Kulturamts, über die unsere Redaktion am Dienstag berichtet hatte. Demnach wäre für dieses Jahr ein Zuschuss in Höhe von 225.000 Euro nötig, um ein Scheitern des Insolvenz-Verfahrens abzuwenden. Für die Folgejahre wären ähnlich hohe Zuschüsse nötig. Eine Mehrheit im Rat gilt bei dieser Größenordnung als unwahrscheinlich. Auch der Insolvenzverwalter warnt vor einem Loch in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro.
Riesenbeck kritisiert, dass Insolvenzverwalter und Kulturamt mit zu negativen Zahlen arbeiten. Er verweist darauf, dass die Komödie 2017 nach hohen Verlusten in den Vorjahren sogar ein Plus erwirtschaftet habe. Komödien-Chefin Katrin Schindler selbst habe bei der Stadt auch nur um 100.000 Euro gebeten. „Wir haben in der Öffentlichkeit eine enorme positive Resonanz erfahren“, sagt Riesenbeck. „Diese Unterstützer würden sicher kein Verständnis haben, wenn aufgrund negativer Aussagen eines Insolvenzverwalters ein traditioneller Standort der Heimat schließen müsste.“ Auch die Mitglieder des Freundeskreises engagierten sich: Sie haben bereits 60.000 Euro gesammelt.
