Fussball Zu Gast bei Fußball-Freunden in Düsseldorf

HASSELS · Der neunjährige Silas aus Hassels spielte am Wochenende den Gastgeber für Besucher aus den Niederlanden.

 Maja, Silas, Mohammed und Mert (v.l.) kamen trotz mancher deutsch-niederländischer Sprachbarriere gut miteinander aus.

Maja, Silas, Mohammed und Mert (v.l.) kamen trotz mancher deutsch-niederländischer Sprachbarriere gut miteinander aus.

Foto: Tatjana Wilffgang

Ein turbulentes Pfingstwochenende mit „Familienzuwachs“ hatten die Wolffgangs zu überstehen. Der Grund: das Jugendfußballturnier IKK Classic Pfingstcup 2019, zu dem namhafte Nachwuchsmannschaften von nah und fern über die Feiertage nach Düsseldorf angereist waren. Für die Unterbringung der auswärtigen Gäste hatten sich Eltern der SG Benrath-Hassels zur Verfügung gestellt. „Die Bereitschaft war riesengroß“, bestätigt SG-Abteilungsleiter Markus Dercks. Und so war es folglich überhaupt kein Problem, Gastspieler vom niederländischen SC Utrecht bei den Vereinsangehörigen unterzubringen.

Der Familie Wolffgang, dessen neunjähriger Sohn Silas in der U10 der Hasselaner die Abwehr zusammenhält, wurden Mert und Mohamed als Gäste zugeteilt. Gleich bei der freundlichen Begrüßung der beiden elfjährigen „Fremden“ am Freitagnachmittag auf der Sportanlage Am Wald wurde klar, das bevorstehende Abenteuer einer praktizierten Völkerverständigung wird ein voller Erfolg.

„Die Jungs und unsere Tochter Maja haben sich auf Anhieb prima verstanden“, betont Tatjana Wolffgang. Aufkommende Sprachbarrieren wurden mit einem Mischmasch aus Englisch, Niederländisch und Deutsch überwunden. Zudem half der Einsatz von gestikulierenden Händen und Füßen. Und dann war es selbstverständlich die gemeinsame Leidenschaft Fußballspielen, die aus Fremden schnell Freunde machte. „Die Kinder haben auch ohne große Worte gleich bei uns im Garten herumgekickt“, verrät Silas Mama. Fußball, so hatte sich gezeigt, ist eben ein internationales Kommunikationsmittel.

„Der Umgang mit Mert und Mohamed hat sich völlig unkompliziert gestaltet, weil sie beide überaus freundlich und offen waren“, erklärt die „Ersatzmutter“. Gemeinsam Fußballspielen, gemeinsam leben. Dazu gehörten auch Klettern auf dem benachbarten Spielplatz und ein Besuch im Autozentrum Classic Remise, wo Mert und Mohamed beim Anblick der schmucken Oldtimer leuchtende Augen bekamen.

Abends nach dem Essen mit Spaghetti Bolognese oder drei Blechen selbstgebackener Pizza war im Hause Wolffgang wildes Toben mit Stratobows angesagt. Dabei konnte der von Trainerseite vorgeschriebene frühe Zeitpunkt für die Bettruhe nicht immer korrekt eingehalten werden. Gleich am ersten Abend war für Papa Peter und Mama Tatjana zudem eine spontane Matratzenräumaktion notwendig geworden, weil die Jungs den innigen Wunsch geäußert hatten, lieber zu dritt in Silas Zimmer zu schlafen, anstatt Mert und Mohamed in dem eigens für sie hergerichteten Raum  getrennt unterzubringen. 

Für die Wolffgangs ist so ein Durcheinander kein Problem. „Trubel an den Wochenenden sind wir aber gewohnt“, versichern sie. Für Silas und seine U10 bei der SG stehen Pflichtspiele oder Turniere auf dem Programm. Auch seine Schwester Maja ist oft sportlich unterwegs. Die 13-Jährige nimmt für die Freien Schwimmer Düsseldorf an Wettkämpfen teil.

 Auf dem Programm stand auch ein Besuch in der Classic Remise. Die junge Gäste waren begeistert.

Auf dem Programm stand auch ein Besuch in der Classic Remise. Die junge Gäste waren begeistert.

Foto: Tatjana Wolffgang

Auf die Frage, ob die Familie Wolffgang auch zukünftig offen ist für anstrengende Wochenenden mit Gästen, lautet die prompte Antwort: „Unbedingt!“ Und Mama Tatjana begründet: „Während meiner Schulzeit war ich durch den Sport oder beim Schüleraustausch selbst Gast bei Familien in Frankreich und England.“

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