Leverkusen Osterhase und Mini-Marder im Wildpark

Leverkusen · Der Mini-Osterhase sitzt zufrieden im Wildpark Reuschenberg und mümmelt ein paar Grashalme. Pflegerin Christine Jonen zieht ihn und einen kleinen Steinmarder mit der Hand auf - die beiden Findelkinder müssen alle zwei Stunden gefüttert werden. Viele andere Tiere im Park sind derzeit noch trächtig, die Heidschnucken haben schon das erste Lamm im Schlepptau.

Nachwuchs im Wildpark 2012
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Nachwuchs im Wildpark 2012

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"Der Hase wurde von einer Familie abgegeben", erzählt Wildpark-Leiterin Sabine Honnef. "Leider wurde er aus Unwissenheit mitgenommen, als er sich in einer Kuhle duckte und auf die Mutter wartete." Tiere liegen den Mitarbeitern im Wildpark am Herzen und so kümmert sich nun Jonen um den Hasen und einen kleinen Marder, der verlassen unter einer Motorhaube gefunden wurde und nun schon durch halbgeöffnete Augen blinzelt. "In rund drei Wochen kann er sicher auch feste Nahrung zu sich nehmen, dann wird es etwas entspanner", berichtet die Pflegerin, die beide über Nacht mit nach Hause nimmt und mit Hundewelpen-Aufzuchtsmilch aufpeppelt.

Einfacher ist es da bei den Schnucken, die das erste von fünf bis sechs Lämmern bereits selber aufziehen. Kaum schüttelt Sabine Honnef am Zaun ihres Geheges mit einem Futterkarton, kommen der Bock und seine Weibchen angetrabt. Noch spannt sich die Wolle über ihren teils dicken Bäuchern. "Erst im Mai nach der Schafskälte werden sie geschoren", erklärt Honnef. Auch bei den Mufflons, einem Wildschaf, sind einige Weibchen hochträchtig. "Normalerweise kommt der Nachwuchs bei ihnen Ende März, aber diesmal lassen sie sich Zeit", so Sabine Honnef.

Weniger eindeutig wölben sich die Bäuche bei den Fischottern, doch da sich das neue Weibchen und das Männchen lautstark gepaart haben, hofft man im Wildpark das Beste. Luchs "Resi" hat vergeblich nach einem Mann gerufen. "Jetzt ist sie schon am Ende ihrer Räudigkeit, wenn in ein bis zwei Wochen ein Kater zu uns kommt, ist es sicher zu spät", berichtet Honnef von den lautstarken Nächten der gebürtigen Bayerin. Der Wildpark sammelt derzeit Spenden, um ein neues Luchsgehege bauen zu können.

Mehr Platz haben schon die Alpenkrähen bekommen, die in einer Holzbox ein kunstvolles Nest bauen. Honnef: "Wir bringen jeden Tag eine Schubkarre voll Baumaterial in ihre Voliere, da suchen sie sich das passende aus." Da die beiden Vögel sich in der neuen Umgebung wohl fühlen, hofft man, dass sie ihre Küken in diesem Jahr aufziehen und nicht aus dem Nest schmeißen.

Ein zwölf Jahre alter Schwarzstorch muss sich derzeit mit der Gesellschaft der Enten an seinem Teich begnügen, ein passendes Weibchen wurde noch nicht gefunden. Das darf nicht zu jung sein, denn da drohen erneut Probleme. Schon zu alt für Nachwuchs ist ein weißes Storch-Weibchen, das ihren Lebensabend im Wildpark verbringt.

Keine Nachwuchssorgen gibt es dagegen bei den Hühnern, die einen ganzen Stall voll Küken haben, und den Ziegen, die mehrere Zicklein aufziehen.

(irz/top)
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