Kultur in den Düsseldorfer Stadtteilen Kabarett in Garath, Kunst in Pempelfort

Düsseldorf · Wer Kurfürstin Elisabeth war und was Adolf Uzarski machte, das erfahren die Düsseldorfer bei Führungen und Lesungen in den Stadtteilen.

 Amadeus Certa (li.) stellt seine Bilder in der Galerie von Roozbeh Golestani in Pempelfort aus.

Amadeus Certa (li.) stellt seine Bilder in der Galerie von Roozbeh Golestani in Pempelfort aus.

Foto: Holger Lodahl

Gerresheim Der Journalist Harald Posny stellt seit 20 Jahren regelmäßig Autoren in der Bücherei Gerresheim vor. Für morgen, 19 Uhr, hat er, passend zur Ausstellung des Kunstpalasts über „Das Junge Rheinland“, den Mitbegründer dieser Künstlervereinigung, Adolf Uzarski, ausgewählt. Der Maler, Grafiker und Schriftsteller spielte zwischen den beiden Weltkriegen eine große Rolle in der Düsseldorfer Kunstszene, ist heute aber fast vergessen. Als kritischer Kopf zur Nazizeit ins Exil gezwungen, konnte er nach seiner Rückkehr nach 1945 in Düsseldorf weder in der Kunst, noch in der Literatur wieder Fuß fassen. Sein wichtigster Nachlass ist der Roman „Möppi – Memoiren eines Hundes“, ein Porträt Düsseldorfs in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.

Garath Staatsbürgerkunde mit Philip Simon ist drastisch und unterhaltsam: In seinem Programm „Meisenhorst“ führt der niederländisch-deutsche Kabarettist vor, dass im Grundgesetz mehr Zündstoff steckt als Progression in bundesdeutschen Köpfen. Rechtzeitig zum 70. Geburtstag der bundesdeutschen Staatsbibel stellt Simon die entscheidende Frage: Welche der 19 Grundrechte sind die wichtigsten? – Oder kann es sein, dass die Bürger mehr über die zehn Gebote wissen als über unsere Verfassung? Dafür zeigt er der Gesellschaft symbolisch den Vogel. Im „Meisenhorst“, dem kollektiven Oberstübchen der Nation, muss ein Perspektivenwechsel her. Die Veranstaltung beginnt in der Freizeitstätte Garath, am Mittwoch um 20 Uhr.

Benrath Unter dem Titel „Von Schlafzimmer zu Schlafzimmer – Neues aus den Verborgenen Räumen“ steht der exklusive Rundgang im Museum Corps de Logis in Schloss Benrath. Welche Rolle spielte Kurfürstin Elisabeth Auguste von Pfalz-Sulzbach beim Bau des Schlosses? Was hat sie den ganzen Tag gemacht? Was gehörte sich nicht? Und welche Verbindung hat sie mit der römischen Göttin Diana? Anlässlich der aktuellen Sonderausstellung steht Kurfürstin Elisabeth Auguste im Blickpunkt und bei einem exklusiven Rundgang am Donnerstag, 11.15 Uhr, sowie am Samstag und Sonntag, 15.15 Uhr, wird auf ihren Spuren gewandelt. Erstmals spielt auch eine Liebesgeschichte eine Rolle, die sich auf unterirdischem Weg zwischen den beiden Schlafzimmern entspinnt.

Oberbilk Im Rahmen der Konzertreihe „Goldmucke“ tritt am Freitag, 19.30 Uhr, die Truppe Chefboss auf der Bühne im Biergarten Vier Linden auf. Die Kombo aus Alice Martin, Maike Mohr plus DJ und Tänzercrew macht alles in Eigenregie – von den Beats und Texten über Kostüme, Musikvideos und Bühnenshows. Chefboss hat sich mittlerweile auch über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht.

Pempelfort In der Galerie Golestani stellt zurzeit der Künstler Amadeus Certa seine Werke aus. Certa (geboren 1992 in Mannheim) hat das Studium der Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf 2016 abgeschlossen und ist Meisterschüler von Siegfried Anzinger. Für seine Abschlusspräsentation erhielt er den Absolventenpreis der Akademie, zuletzt wurde Certa mit dem Heinrich-Vetter-Preis für Bildende Kunst ausgezeichnet. Einige seiner Arbeiten sind sogar derzeit bei der NADA House-Ausstellung auf Governors Island, NY zu sehen. Die Ausstellung in der Galerie Golestani an der Collenbachstraße trägt den Titel „Alles gut“. Certas Spezialgebiete sind faszinierende Bilder unwirklicher, nächtlicher Landschaften, die sich wie Mythen der Realität verpflichten und ihr zugleich entsagen.

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