Gastronomie in Düsseldorf Türkische Genüsse am Graf-Adolf-Platz

Düsseldorf · Fisch, Fleisch, Vegetarisches: Gerichte der türkischen Küche zaubert Yavuz Cagritekin im Restaurant La Turka im GAP 15 auf den Tisch.

 Im La Turka wird abends auf schwarzen Tellern, mittags auf weißem Geschirr serviert.

Im La Turka wird abends auf schwarzen Tellern, mittags auf weißem Geschirr serviert.

Foto: Anne Orthen (ort)

Es hat sich viel verändert im Gap 15 – dort am Graf-Adolf-Platz, an dem einst das Monkey’s South für Wirbel sorgte und anschließend die Brasserie Düsseldorf wirtschaftete. Seit Ende des vergangenen Jahres geht es im GAP türkisch zu. Aus dem einstigen Lokal im Bistro-Charakter ist ein Edelrestaurant geworden. Es dominieren Gold-, Braun- und Schwarztöne, die zum Beispiel an der Wand auftreten und wie Marmor erscheinen. Stores an den großen Fenstern sorgen für eine angenehme Dämmung in dem Lokal mit 55 Plätzen. Besonders auffällig: die moderne, elegante Beleuchtung. Die Ledersessel und die blanken Holztische steuern eine rustikale Note bei.

Türkische Lokale der gehobenen Küche gibt es in der Landeshauptstadt immer noch sehr wenige. Deshalb ist es gut, dass Yavuz Cagritekin und seine Partnerin Seda Turkoglu nach Düsseldorf gekommen sind: Sie als aufmerksame Gastgeberin mit viel Liebe zum Detail, er als Küchenchef mit einem Faible für außergewöhnliche Kompositionen auf den Tellern, die manchmal kleinen Kunstwerken gleichen.

Im Gastro-Geschäft sind die beiden keine Unbekannten. Cagritekin führt seit Jahren in Essen das Restaurant La Turka. Jetzt gibt es also nach mehrmonatigen Umbauarbeiten die Dependance in Düsseldorf. Geblieben ist allerdings die offene Küche hinter einer großen Glaswand. Die Gäste können Cagritekin und seinen Kollegen bei der Arbeit zuschauen.

Der Maître versteht seine Küche als modern, regional, türkisch und mediterran. So gibt es jetzt zur Spargelzeit auch das edle Gemüse, wenn auch nicht mit klassischer Sauce Hollandaise und gekochtem Schinken, sondern mit Kalbskarree (23 Euro) oder als Salat mit oder als Spargel-Ricotta.

Jeder Gang, jedes Gericht wird vom Service abends auf schwarzen, mittags weißen Tellern serviert. Eine schöne Idee der Gastgeberin. Charmant erklären die Servicekräfte die orientalischen Gerichte, auch wenn die Angestellten, wie bei unserem Testbesuch im vollbesetzten Haus, manchmal ein wenig überfordert wirken. Aber das macht das Essen schnell wieder wett.

Als Vorspeise sind die wunderbaren Mezze zu empfehlen, die in kleinen Portionen auf den Tisch kommen: Köpeoglu (gebackene Paprika und Aubergine mit Knoblauch), Kisir (ein frischer Bulgursalat), Humus (ein Kichererbsen-Püree), Atom (frisch gegrillte Chilischoten mit Creme Fraiche) oder das klassische Cacik, auch bekannt als Zaziki (jedes Schälchen mit Mezze jeweils um die drei Euro). Die Auswahl ist groß, und man könnte sich schon an den Mezze mit selbstgebackenem warmen türkischen Brot satt essen, wären da nicht nur Klassiker wie Köfte (Frikadellen; 8,50 Euro) oder die wunderbare Kalbsleber in Streifen geschnitten mit getrockneten Tomaten (8,90 Euro).

Auch die Auswahl an Hauptgerichten ist groß – egal ob Fisch, Fleisch oder vegetarisch. Ob Dorade mit Humus oder Steinbeißer in Safran-Sauce (19,90 Euro) und nicht zu vergessen die zahlreichen Lammgerichte. Unser Lammfilet war mit Pistazien und Mozzarella gefüllt – ein feines Geschmackserlebnis. Dazu die köstliche, leicht süßliche Soße. Die zwei gebratenen Kräuerseitlinge standen aufrecht wie kleine Bäume auf dem Teller – eine Augenweide. Kein Besuch im türkischen Restaurant ohne ein süßes Dessert: Die Eisbällchen mit Zuckerwatte umhüllt und Walnuss-Baklava an Milchcreme (7,50 Euro) waren schlicht ein Genuss, der gekrönt wurde vom Türkischen Mokka, der unter einer silbernen Haube serviert wurde.

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