Golfclub Hubbelrath in Düsseldorf In der Golf-AG verbessern schon die Jüngsten ihr Handicap

Düsseldorf · Zusammen mit dem GCH bietet das Marie-Curie-Gymnasium seinen Schülerinnen und Schülern eine Golf-AG. Sportlich gesehen eine Kooperation, bei der es keine Verlierer gibt: Die ersten Schüler klopfen bereits bei den Erwachsenen-Mannschaften an.

 Schon die Jüngsten arbeiten am Abschlag – dank einer Kooperation zwischen Golfclub und Schule sowie mehreren Geldgebern kostenlos.

Schon die Jüngsten arbeiten am Abschlag – dank einer Kooperation zwischen Golfclub und Schule sowie mehreren Geldgebern kostenlos.

Foto: Endermann, Andreas (end)

„Richard, das sieht sehr gut aus“, lobt Golflehrerin Stephanie Döring. Der elfjährige Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums (MCG) bedankt sich, wohlerzogen wie er ist. Richard hat auf der Driving Range des Golfclubs Hubbelrath (GCH) den kleinen, weißen, maximal 45,93 Gramm leichten Ball von der Abschlagmatte weit auf das satte Grün des Übungsgeländes geschlagen.

Richard ist – genauso wie 19 seiner Schulkameraden – regelmäßig in Hubbelrath auf den verschiedenen Übungsgeländen des Golfplatzes, obwohl weder er noch seine Eltern im GCH Mitglieder sind. Doch die neue Kooperation zwischen dem erfolgreichsten Düsseldorfer Golfverein und dem Gymnasium in Gerresheim macht es möglich: Eine Golf-Arbeitsgemeinschaft (AG), hauptsächlich für die fünften und sechsten Klassen, sowie eine Fördergruppe für ältere Schüler wurden eingerichtet. „Golf ist ein Sport wie jeder andere auch. Es wäre dramatisch, wenn Talente aufgrund fehlender Möglichkeiten unerkannt verkümmern“, erklärt Marie-Curie-Schulleiterin Kerstin Abs.

Dank Golflehrerin Döring soll das am MCG nicht mehr passieren. „Wir haben 20 Plätze in der AG zur Verfügung. Die waren so schnell ausgebucht, so schnell konnten wir kaum gucken“, erzählt MCG-Sportlehrer Benjamin Schmitz vom unerwarteten Andrang. „Wir mussten einen Aufnahmestopp verhängen.“

Er und seine Kollegin Christiane Tilmes hatten die Idee, die Golf-AG einzurichten und dafür beim GCH anzuklopfen. Beim Hubbelrather Jugendvorstand Christoph Osing und seinen Vorstandskollegen rannten sie offene Türen ein. Allerdings nicht, weil man mit dieser Aktion neue Mitglieder für den Club gewinnen möchte. „Wir machen es, weil wird es können und wollen“, erläutert Osing. „Wir machen es völlig uneigennützig.“ In der Satzung des Vereins stehe, dass der Club zur Verbreitung des Golfsports und zur Förderung der Jugend beitragen solle. „Wenn dann doch jemand meint, er müsse bei uns Mitglied werden, sagen wir nicht nein.“

Damit runden die Hubbelrather auch ihr schulisches Engagement ab, denn mit der Grundschule Knittkuhl besteht bereits seit einigen Jahren eine Golf-Schul-AG. „Der ‚Zwergentruppe‘ macht es riesig Spaß und auch unsere Mitglieder finden es gut, dass junge Kinder bei uns sind“, so Osing. Aus der „Zwergentruppe“ stammen zehn der 20 MCG-AG-Golfer.

Rein sportlich gesehen ist die Vereins-Schul-Kooperation eine Win-Win-Situation. Die MCG-Schulmannschaft wird stärker und den GCH-Jugendmannschaften geht der Nachwuchs nicht aus. „Hätten wir die Fördergruppe schon früher gehabt, wäre die Golf-Schulmannschaft wohl nicht um zwei Schläge an der Qualifikation zur deutschen Schulmeisterschafts-Endrunde ‚Jugend trainiert für Olympia‘ in Berlin gescheitert“, vermutet Schmitz. „Inzwischen sind alle heiß darauf, in der Schulmannschaft zu spielen.“ Und Osing ergänzt: „In allen drei Altersklassen spielen Marie-Curie-Schüler bei uns mit. Einige der älteren Schüler klopfen bereits vernehmlich an die Tür zu unseren ersten Mannschaften an. Sie sind ganz nah dran.“

Gerne würden Schule und Verein die Kooperation ausweiten. „Wir könnten auch drei AGs, also 60 Schüler, unterbringen“, so Osing. Und auch bei den Schülern bestünde Interesse, wie man am Aufnahmestopp erkennen kann. Gäbe es da nicht das Problem mit der Finanzierung. Schlägersets, Bus-Transport von Schule zum Club und wieder zurück sowie der Unterricht beim GCH müssen bezahlt werden. Gleichzeitig soll die AG für die Schüler kostenfrei sein.

Mehrere Geldquellen, darunter der GCH, die Stadt Düsseldorf, der Schul-Förderverein sowie Fördertöpfe des Deutschen Golf-Verbands sind bereits angezapft. Ziel ist es, die Kooperation zu erweitern.

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