Top-Liste Die schönen Düsseldorfer Naturschutzgebiete

Normalerweise bestehen unsere Top-10-Listen aus zehn besonders besuchenswerten Locations, das sagt ja schon der Name. Weil es in Düsseldorf aber zwölf Naturschutzgebiete gibt und wir unter keinen Umständen zwei davon ausschließen wollen, hier eine Top-10-Liste XL.

Elbsee
Der Elbsee gehört zur Seenplatte in Unterbach die aus Unterbacher See, Elbsee, Menzelsee und Dreiecksweiher besteht. Das Naturschutzgebiet "Elbsee" wurde im Jahr 2010 aus dem seit 1985 festgesetzten Gebiet "Dreiecksweiher" und dem neu gebildeten Gebiet am Elbsee ausgewiesen, es hat eine Ausdehnung von 157 Hektar.
Von speziell angelegten Aussichtspunkten können Besucher Haubentaucher, Blässhühner, Graugänse oder eine imposante Graureiherkolonie mit bis zu 20 Brutpaaren beobachten. Die Liste der am Elbsee beobachteten Wasservogelarten umfasst über 70 Arten.
Eller Forst
Im Südosten der Stadt - zwischen den Eller, Vennhausen und Unterbach - liegt das älteste Naturschutzgebiet Düsseldorfs. Bereits 1935 wurden Teile des Gebietes als "Vogelfreistätte Eller Forst" unter Schutz gestellt.
Im Erlenbruchwald steht das Grundwasser so hoch, dass in den Wintermonaten oft wochenlang die Bäume von Wasser oder Eisflächen umgeben sind. Allein die Erle hält diesen hohen Wasserstand auf Dauer aus.
Die Gräben und Tümpel dieses Erlenbruchwaldes sind ein Paradies für Amphibien wie Molche, Erdkröten oder Grasfrösche. 41 Brutvogelarten kommen im Eller Forst vor.

Naturschutzgebiet Dreiecksweiher
Zwischen Elbsee und der Stadtgrenze zu Hilden liegt das Naturschutzgebiet Dreiecksweiher. Bis 1949 wurde hier noch Kies gebaggert. Vor allem aus ornithologischen Gründen ist das Gebiet als Naturschutzgebiet festgesetzt worden.
Von Aussichtspunkten können Besucher Haubentaucher, Blässhühner, Graugänse, oder eine Graureiherkolonie mit bis zu 20 Brutpaaren beobachten. Auch seltene Enten, Gänse und Kormorane nutzen den Dreiecksweiher und die Landzungen als Rückzugsgebiete.
Naturschutzgebiet Himmelgeister Rheinbogen
Ein noch erhaltenes Stück der typischen niederrheinischen Kulturlandschaft. Das Gebiet wird geprägt durch den Wechsel von Wiesen und Ackerflächen, die durch Pappelreihen, Hecken und Feldgehölze gegliedert werden. Die seit 1996 als Naturschutzgebiet ausgewiesene Fläche ist 214 Hektar groß. Bei einer Zählung konnten dort 336 verschiedene Pflanzenarten festgestellt werden, 19 davon stehen auf der Roten Liste.
Eine weitere Besonderheit im Himmelgeister Rheinbogen ist der Schlosspark Mickeln, der gleichzeitig Teil des Naturschutzgebietes ist, aber auch als Schöpfung des Gartenarchitekten Maximilian Weye unter Denkmalschutz steht.
Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe
Die Urdenbacher Kämpe ist mit 316 Hektar Fläche das größte Naturschutzgebiet Düsseldorfs. Hier kommen Kopfweiden, Obstbäume und wertvolle Feuchtwiesen vor. In der Kämpe gibt es rund 850 Birnbäume und 400 Apfelbäume. Darunter sind seltene alte Birnensorten wie zum Beispiel die "Köstliche von Charneux".
Die Tierwelt ist vielfältig, es gibt unter anderem Kammmolch, Flussneunauge, Groppe, Steinbeißer, Eisvogel, Wachtelkönig, Wespenbussard, Zwergsäger, Schwarzmilan, Teichrohrsänger, Löffelente, Graureiher, Flussregenpfeifer, Nachtigall, Gänsesäger, Pirol, Krickente und Tafelente.
Naturschutzgebiet Benrather Parkwald
Der Wald im Schlosspark Benrath ist Teil eines bedeutenden Gartendenkmals und aufgrund seiner Naturnähe und Vielfalt an seltenen Pflanzen und Tieren auch ein wertvolles Naturschutzgebiet.
Den größten Flächenanteil nehmen Buchenbestände im Alter zwischen 120 und 250 Jahren ein. Dazu kommen Eichen, Hainbuchen, Bergahorn und Vogelkirschen.
82 verschiedene Vogelarten kann man beobachten, darunter Kleiber, Waldlaubsänger und Buntspecht. Sogar Greifvögel wie der Habicht brüten im Schlosspark. Zudem wurden über 300 holzbewohnende Käferarten festgestellt.
Naturschutzgebiet Tongruben
Die ehemaligen Tongruben wurden 1989 unter Naturschutz gestellt. Die ehemalige Abbauwand, die sich östlich an den Wildpark anschließt, ist noch gut zu erkennen. Sie bildet eine bis zu 20 Meter hohe Steilwand, deren Verlauf sich bis zum Ratinger Weg hinzieht.
Die etwa drei Hektar umfassende Fläche bietet einigen seltenen Insekten Lebensraum. Erdbienen, Graswespen und Sandlaufkäfer sind hier heimisch, aber auch Eidechsen sind zu finden.
Der Ringofen der Ziegelei Sassen (Foto) an der B7 ist ein letztes Zeugnis einer einst hoch entwickelten Ziegelindustrie. Nahezu der gesamte Bereich entlang der Bergischen Landstraße sowie große Bereiche beiderseits der Gräulinger Straße bildeten das Zentrum der Düsseldorfer Ziegeleiindustrie.

Naturschutzgebiet Rahmer Benden
Die Rahmer Benden stellen ein im Kern erhaltenes Niedermoor dar. Das Gebiet nördlich von Angermund umfasst eine Fläche von 39 Hektar und wurde 1993 unter Schutz gestellt.
Seltene Seggenarten wachsen hier auf den offenen Feuchtflächen. Ausgedehnte Röhrichte bieten gute Lebensbedingungen für den Teichrohrsänger. Beobachten lassen sich auch Sumpfmeisen und Schwärme von Rotdrosseln. Sumpfdotterblume, Schwertlilie, Sumpfvergissmeinnicht und dichte Horste von Schneeglöckchen blühen an vielen Stellen.
Naturschutzgebiet Pillebachtal
Das Naturschutzgebiet, zu dem auch Gallberg und Dernkamp gehören, liegt dicht bei der Stadt, am Übergang zur freien Landschaft. Es bildet gleichzeitig die Grenze zwischen der Ebene des Rheintales und den dort beginnenden Höhenzügen des Bergischen Landes.
Rund um den Pillebach wachsen und gedeihen Erlenwälder und Schilfflächen. Entlang des Bachlaufs gibt es viele Teiche und Tümpel, in denen Frösche, Kröten und Molche, aber auch Libellen und Sumpfpflanzen vorkommen. 355 verschiedene Arten von Blütenpflanzen wurden in dem 65 Hektar großen Gebiet gezählt.
Naturschutzgebiet Rotthäuser Bachtal
Das Rotthäuser Bachtal steht seit 1984 unter Naturschutz. Das Besondere dort sind die Feuchtbiotope, der Bach, der dem Tal den Namen gab, seine Quellen, die vielen Fischteiche und ausgedehnte Schilfflächen.
Als typischer Bewohner der Schilfflächen kann man etwa Teichrohrsänger und die Rohrammern beobachten, an den Teichen finden sich Libellen wie die "Blaugrüne Mosaikjungfer" und an den steilen Bachufern brüten Eisvögel.
Das Naturschutzgebiet geht nahtlos in das auf dem Gebiet des Kreises Mettmann gelegene Morper Bachtal über, das ebenfalls als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.

Naturschutzgebiet Überanger Mark
Das 303 Hektar große Gebiet liegt im Nordosten der Stadt und umfasst die Waldflächen der Heltorfer Mark und der Überanger Mark. Der Wald der Überganger Mark ist mit seinen alten Hainbuchen, Ulmen, Eschen und Weißdorn nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU als besonders schützenswerter Naturraum ausgewählt worden.
Bemerkenswert ist das Vorkommen der gefährdeten Arten Königsfarn, Mittelspecht, Mäusebussard und Habicht. Des Weiteren besiedelt der für das Stadtgebiet von Düsseldorf seltene Dachs die Wälder.
Naturschutzgebiete Hubbelrather Bachtal
Bis auf 140 Meter über dem Meeresspiegel erstrecken sich die Hochlagen des Geländes. Damit ist das Bachtal das am höchsten gelegene Naturschutzgebiet der Landeshauptstadt.
Unter Naturschutz gestellt wurde das Bachtal wegen seiner landschaftlichen Schönheit, wegen der naturnahen Feuchtwiesen, Röhrichtflächen, Kleingewässer und den umgebenden Buchenwäldern. Hier finden Eisvogel, Wasseramsel, Grasfrösche, Habicht, Rotmilan, Sperber und Waldwasserläufer geeignete Lebensräume. Insgesamt 55 Vogelarten leben dort. Aber auch viele Insekten, wie die bis in den November hinein fliegende "Winterlibelle" und die Schmetterlingsart "Klee Widderchen" kommen hier vor.
