Kultur trotz Corona Großer Ansturm auf Theater- und Konzerttickets in Düsseldorf

Düsseldorf · Konzert- und Theaterbesuche sind ab Freitag in Düsseldorf nach Monaten wieder erlaubt. Kartenbuchen ist aber schwierig, Anrufer und Mitarbeiter brauchen Zeit. Die Nachfrage steige von Tag zu Tag.

 In der Düsseldorfer Tonhalle finden nach Monaten wieder Konzerte statt – hier eine Aufnahme vom Pfingstkonzert 2020, ebenfalls schon unter Corona-Bedingungen.

In der Düsseldorfer Tonhalle finden nach Monaten wieder Konzerte statt – hier eine Aufnahme vom Pfingstkonzert 2020, ebenfalls schon unter Corona-Bedingungen.

Foto: Susanne Diesner

von Holger Lodahl

Nach monatelangem Lockdown sind Konzerte in Tonhalle, Oper und Schauspielhaus endlich wieder erlaubt – den sinkenden Inzidenzen in Düsseldorf sei Dank. Und tatsächlich ist das Interesse der Bürger groß, wieder Theater und Musik live zu erleben. „Die Nachfrage steigt von Tag zu Tag“, sagt Marita Ingenhoven von der Tonhalle. Vorsorglich gibt es ein gestaffeltes Vorverkaufsprogramm, es werden also nicht alle Konzerte gleichzeitig für Kartenverkäufe freigegeben. Die meisten Interessenten würden bei der VVK-Hotline anrufen, denn: „Das Online-Buchungssystem lässt zurzeit nur zu, jeweils eine Karte zu bestellen“, so Ingenhoven. Zwei Personen und mehr müssen zum Telefon greifen.

Am Donnerstag warteten dabei manche Anrufer mehr als 90 Minuten in Warteschleifen, manch einer legte frustriert wieder auf. „Um 10 Uhr haben wir den Vorverkauf gestartet, um 10.15 Uhr setzte der Server aus“, sagt Ingenhoven. Daher konnte nicht mehr anrufen werden, es gab nur die Warteschleife. „Der Serverausfall war ein technisches Problem, es lag nicht an zu vielen Anrufern.“ Am Nachmittag ging es weiter. Geduld war dennoch angesagt, denn: „Die Corona-Schutzverordnung schreibt unseren Mitarbeitern an der Hotline vor, von jedem Anrufer den Namen, die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse zu notieren.“

So sei gewährleistet, dass bei jedem Konzert schnell zu erfahren sei, welcher Gast auf welchen Platz sitzt für den Fall, dass es doch mal zu einem Corona-Ausbruch kommt und alle Besucher zu erreichen seien. Diese persönlichen Daten zu erfassen brauche am Telefon mehr Zeit als sonst, sagt Ingenhoven, „aber unsere Telefone sind alle besetzt.“

Ähnlich sieht es bei der Oper am Rhein aus – jeder Anrufer, der eine Karte oder mehrere bestellt, muss seine persönlichen Daten hinterlassen. Daher sei es möglich, dass zuweilen nicht jedes Gespräch sofort angenommen werden kann, sagt Sprecherin Tanja Brill. Wird auf allen Leitungen gesprochen, springt eine Mailbox an. Sie informiert die Anrufer über die Belegung und bietet an, den Anrufer zurückzurufen, sofern der Interessent Name und Telefonnummer auf Band spricht. „Das funktioniert immer“, sagt Brill.

Das Aufkommen an der Opern-Hotline sei recht groß, weil der Opern-Shop an der Heinrich-Heine-Allee noch geschlossen sei. „Daher fällt uns eine wichtige Beratungs- und Vorverkaufsstelle weg“, sagt Brill, die betont, wie groß im Opern-Team die Freude ist, endlich wieder auf die Bühne zu dürfen. „Es ist wirklich sehr, sehr schön.“

Nahezu reibungslos funktioniert der Kartenvorverkauf beim Schauspielhaus. „Die Leute kommen wieder gern“, sagt Sprecherin Martina Aschmies. Die Erfassung der Kontaktdaten sei zwar aufwendig, „aber es läuft“. Wie in anderen Kulturstätten sind Besucher willkommen, die einen aktuellen Corona-Test vorweisen und vor mehr als zwei Wochen vollständig geimpft worden sind. „Aber unser Team ist sehr gut besetzt, es gibt keine oder nur sehr kurze Wartezeiten am Telefon“, sagt David Eberhard, Leiter Vertrieb und Besucherservice.

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