Krefeld Die Moppe: Klein, aber Helau

Krefeld · Die Karnevalsgesellschaft Uerdinger Moppe ist mit ihren 15 Mitgliedern die kleinste KG der Rheinstadt. Aber es gibt aber wohl keinen anderen Karnevalsverein in Krefeld, der seinen Zusammenhalt auch übers Jahr so intensiv pflegt.

 Da ist Bewegung auf der Bühne, wenn das Männerballett "De Geeschknüppels" einer befreundeten Dormagener Karnevalsgesellschaft aufritt.

Da ist Bewegung auf der Bühne, wenn das Männerballett "De Geeschknüppels" einer befreundeten Dormagener Karnevalsgesellschaft aufritt.

Foto: KGÜM

Uerdingen Sie ist jedenfalls die kleinste Karnevalsgesellschaft der Rheinstadt, vielleicht sogar ganz Krefelds. Doch die Pflege des Zusammenhalts übers ganze Jahr hinweg dürfte ebenso einzigartig sein: Die derzeit 15 Mitglieder der KG Uerdinger Moppe von 1988 kommen an jedem zweiten Freitag im Monat in ihrem Vereinslokal "Zur Krone" direkt am Rheintor zusammen.

Bei den letzten Versammlungen ging es natürlich besonders intensiv um ihre Sitzung, die traditionell als Karnevalistischer Frühschoppen, in diesem Jahr am Sonntag, 29. Januar, gefeiert wird.

Wichtig: Familiäre Atmosphäre

Und das Programm der Moppe braucht sich vor dem anderer Gesellschaften keineswegs zu verstecken: Allein aus Uerdingen und näherer Umgebung haben sie diesmal die Rhienstädter, die "Kulturgruppe" der Uerdinger Bürgerwehr, die Tanzgarden der GKG 1878 und der Seidenveilchen, die Prinzengarde und das Trommlercorps Oppum sowie das Uerdinger und St. Töniser Prinzenpaar aufgeboten.

Aus weiterem Umkreis kommen die Zwei Schlawiner, der Tulpenheini und die befreundete "KG Ahl Dormagener Junge" mit 50-köpfigem Aufzug und ihrem Männerballett mit dem witzigen Namen "De Geeschknüppels" (Gichtknüppel) ins Oscar-Romero-Haus an der Traarer Straße. Da wundert es nicht, dass die Sitzung mit 120 Gästen bereits ausverkauft ist. "Wir legen sehr viel Wert auf eine lockere, familiäre Atmosphäre", sagt der Vorsitzende der KG, Dieter Lundström.

"Gegründet wurde die KG Uerdinger Moppe aus einer Laune heraus von rund einem Dutzend Frauen aus einem Kegelklub, der in der ,Laterne' an der Linner Straße kegelte", blickt Präsidentin Gerdi Schmitz-Goebel zurück. Daher erklärt sich auch der Name der KG, der sich auf den Mopp, den klassischen Staubbesen deutscher Hausfrauen bezieht. Die Frauen unter der ersten Vorsitzenden Renate Versteegen organisierten die Sitzungen — die erste fand bei Tinny Fischer im "Wallgarten" statt —, sicherten den Ablauf und bedienten auch die Gäste. Männer kamen erst später, sozusagen als weitere Hilfskräfte, hinzu. Nach Jupp Reintges, Jürgen Brass und Reinhard Kohn ist Dieter Lundström nun der vierte Mann, der der KG vorsteht.

Wie intensiv das Vereinsleben neben den monatlichen Zusammenkünften ist, beweisen allein der Oster-, der Bauern-, der Martins- und der Nikolausmarkt, bei denen die Moppe jedes Mal mit einem Stand vertreten sind, an dem sie selbst Gebackenes und Gebasteltes verkaufen. "Wir machen aber auch Grillfeten und Tagesausflüge per Planwagen oder Rad und veranstalten jedes Jahr unsere närrische Martinsgansverlosung in der ,Krone'", zählt die Präsidentin auf. Karnevalistischer Höhepunkt ist neben der Frühschoppen-Sitzung natürlich der Tulpensonntagszug, an dem die Moppe jedes Jahr teilnehmen.

Tanzgarde soll wieder aufleben

Es gab übrigens sogar einmal eine eigene, kleine Moppe-Tanzgarde. "Die wollen wir wieder aufleben lassen; dafür suchen wir noch junge Frauen ab 18 Jahren. Eine Trainerin steht schon bereit", freut sich Gerdi Schmitz-Goebel auf das nächste Projekt.

(RP/rl)
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