Zirkuskunst in Düsseldorf Ein Familienzirkus mit Weltklasseartistik

Düsseldorf · Zum zweiten Mal findet in Düsseldorf der Weihnachtszirkus auf dem Staufenplatz statt. Die Premiere begeisterte das Publikum. Es gab auch ungewöhnliche Darbietungen.

Sandeep Kale kann sich anscheinend mühelos an einem Holzstamm fixieren und immer wieder in neue Positionen wechseln.

Sandeep Kale kann sich anscheinend mühelos an einem Holzstamm fixieren und immer wieder in neue Positionen wechseln.

Foto: Gundolf Hallmann

Staunen, lachen, mitfiebern – das konnten die Besucher der Premierenvorstellung des Weihnachtscircus, der noch bis zum 8. Januar auf dem Staufenplatz seine Vorstellungen gibt. Gezeigt wird in dem zweistündigen Programm eine gelungene Mischung aus klassischen Zirkus-Elementen und modernen, spektakulären Darbietungen. Selbst für regelmäßige Zirkusbesucher dürfte einiges Neues zu sehen sein. Zudem gelingt der Spagat, Menschen jedes Alters zu begeistern.

Während das Clownsduo Red und Blue besonders die Kinder zum Lachen brachte, gab es für die Erwachsenen immer wieder Spitzenakrobatik und ungewöhnliche Nummern zu bewundern. Künstlerin Sandy Gianuzzi beispielsweise schießt mit ihren Füßen mit Pfeil und Bogen, während sie sich im Handstand befindet – und trifft natürlich. Jeremy Salar turnt auf einem brennenden Tanzseil und was der Inder Sandeep Kale an Körperbeherrschung an einem einfachen Holzpfahl präsentiert, ist einfach nur unglaublich. Mallahkamb heißt die traditionelle indischen Sportart, die Yoga, Wrestling und Poledance vereint und von Kale in Vollendung ausgeführt wird.

Wie unterschiedlich Artistik interpretiert werden kann, zeigt sich bei den Darbietungen an den langen Bändern, Strapaten genannt. Der junge Ukrainer Eldar, der auf vielen Nachwuchsfestivals ausgezeichnet wurde, kreiert damit eine kraftvolle und elegante Darbietung hoch unter der Zirkuskuppel. Für viel Spaß sorgt wiederum Rastam, der mit seinem Foxterrier auf den Schultern und an einem Band durch die Manege saust.

Mitzittern heißt es, wenn die Artisten der Gruppe Hametov aus Usbekistan das neun Meter hohe Hochseil betreten. Denn sie laufen nicht einfach nur über das Drahtseil, sondern erhöhen den Schwierigkeitsgrad mächtig, wenn sie dabei noch einen Partner im Handstand auf dem Kopf balancieren oder zwei Artistinnen an einem Gestell mit über das Seil transportieren.

Noch etwas holprig waren bei der Premiere die Übergänge zu den einzelnen Darbietungen. „Durch den Frost und den gefrorenen Boden konnten wir das Zelt erst mit vier Tagen Verspätung aufschlagen und hatten deshalb wenig Probenzeit“, erklärte Zirkus-Direktor Tom Merz. Das minderte aber die Begeisterung des Publikums wenig, das am Ende stehenden Applaus spendete. „Ich werde den Weihnachtszirkus bestimmt weiterempfehlen“, sagte der Düsseldorfer Karnevals-Prinz Dirk Mecklenbrauck. Er war erstmals seit Kindestagen wieder im Zirkus und vor allen Dingen von der Kraft der Akrobaten beeindruckt.

Info Die Ticketpreise starten bei 15 Euro. Zusätzlich gibt es zwei Familienvorstellungen. Gespielt wird auch Heiligabend. Infos unter www.weihnachtscircus-duesseldorf.de.

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