Spiele ausleihen in Düsseldorf Das Spiel-Paradies liegt in Gerresheim

Düsseldorf · In der Spielerei können Besucher aus mehr als 3000 Spielen wählen, sie ausleihen oder dort spielen. Auch in den Stadtbüchereien kann man sich eindecken.

 Anna Weinkauf mit Jonas Weithöner vor den Regalen. Der 21-Jährige hilft als Honorarkraft aus. Sein Lieblingsspiel ist „Malefiz“.

Anna Weinkauf mit Jonas Weithöner vor den Regalen. Der 21-Jährige hilft als Honorarkraft aus. Sein Lieblingsspiel ist „Malefiz“.

Foto: Laura Ihme

Wer die Spielerei in Gerresheim betritt, ist zuerst ein bisschen überfordert mit dem Angebot: Bis an die Decke stapeln sich Brett- und Karten-Spiele in zwei Räumen in den Regalen. Erst nach und nach entdeckt man altbekannte Klassiker wie „Siedler“ oder „Malefiz“, aber auch neue Spiele mit aufwendig gestalteten Covern – und bekommt Lust aufs Spielen.

Seit mehr als zehn Jahren betreibt der Jugendverband „Die Falken“ die Spielerei, Leiterin Anna Weinkauf schätzt, dass die Besucher die Auswahl zwischen mehr als 3000 Spielen haben. Diese können sie ausleihen oder zu den Öffnungszeiten ausprobieren. „Gesellschaftsspiele entschleunigen, gerade in unserer heutigen so schnelllebigen Zeit. Man beschäftigt sich für ein paar Stunden nur mit dem Spiel, hat mit Freunden eine gute Zeit, teilt ein Erlebnis“, sagt Weinkauf. Das könnten Computerspiele, selbst wenn diese auch zum Teil interaktiv seien, nicht ersetzen. Und das Bedürfnis nach Entschleunigung mit dem Brettspiel ist offenbar groß: „In der letzten Zeit haben uns vermehrt Leute besucht, die einen Spieleabend organisieren wollen“, sagt Weinkauf. Regelmäßig treffen sich in den Räumen der Falken außerdem Gruppen zum Spielen, alle zwei bis drei Monate gibt es ein Spiele-Frühstück. „Wir sind zwar ein Verband für Kinder und Jugendliche, die Spielerei steht aber allen offen, wir freuen uns über jeden, der kommt“, sagt sie.

Der Bestand der „Bücherei für Spiele“, wie Weinkauf es auch nennt, setzt sich aus Spenden, aber auch aus Neukäufen zusammen. „Wir versuchen, immer aktuell zu sein, beliebte Spiele im Bestand zu haben – und natürlich ein paar Klassiker“, sagt sie. Und so finden sich „Malefiz“ und die „Siedler“ genauso im Bestand wie das Gesellschaftsspiel „Broom Service“, bei dem man mit einem Hexenbesen Tränke ausliefern muss, oder das Lege-Spiel „Ubongo“. Ein Klassiker ist allerdings nicht im Repertoire des sozialistischen Jugendverbandes: Monopoly.

Das findet man aber dann vielleicht in der Zentralbibliothek oder den Stadtteilbüchereien. Denn auch dort können Spiele ausgeliehen werden. Insgesamt haben die Büchereien 1323 Spiele im Bestand. Vergangenes Jahr wurden 7742 Mal Spiele ausgeliehen – diese Zahl ist seit einigen Jahren jedes Jahr ungefähr gleich. Beliebt bei den Nutzern sind etwa „Activity“, „Uno“ oder „Flotti Karotti“. Vier Wochen kann man dort ein Spiel ausleihen, zweimal ist die Frist verlängerbar.

Genauso läuft es auch in der Spielerei. „Wenn es für ein Spiel eine Warteliste gibt, ist die Verlängerung nicht möglich“, sagt Anna Weinkauf. Fünf Spiele kann man bei ihr gleichzeitig für vier Wochen ausleihen. „Wenn Kinder eigenständig etwas leihen, ist die Frist etwas kürzer“, sagt sie. Zahlen müssen Abonnenten dafür eine Jahreskarte. „Wer sich unser Angebot aber einfach erst einmal anschauen möchte, kann zu den Öffnungszeiten kostenlos hier spielen.“

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