Musikstadt Düsseldorf: das Approximation Festival Ein junges Festival für das Klavier

Düsseldorf · Von Donnerstag bis Samstag präsentieren Musiker neue Trends am Klavier und am Keyboard. Hier ein Terminüberblick über die Konzerte.

 Die Pianistin Xenia Pestova ist eine der Musikerinnen beim Approximation Festival.

Die Pianistin Xenia Pestova ist eine der Musikerinnen beim Approximation Festival.

Foto: Nick Harrison

Die Idee für das Approximation Festival entstand, um Musiker und Komponisten in einem Projekt für das Klavier zu vereinen. Das Festival möchte sich diesem Instrument auf eine neue, innovative Weise und durch verschiedene Stile nähern (auf englisch „approximate“). Das Festival dauert drei Tage.

Donnerstag, 7. Februar Die aus Russland stammende Musikerin Xenia Pestova wird bei ihrem Auftritt eigene Stücke sowie Kompositionen von Alvin Lucier und Pauline Oliveros auf dem „Magnetic Resonator“ spielen. Diese musikalische Neuentwicklung verschmilzt den mechanischen Klang des Pianos mit elektronischen Tönen. Das Ergebnis soll sehr verblüffend sein: Schon allein durch die unterschiedliche Intensivität auf die Taste wird der Ton in vielen Nuancen beeinflusst.

Der Erfinder des Magnetic Resonators ist Andrew McPherson. Er wird nach dem Auftritt von Xenia Pestova sein Instrument in Vortrag und Gespräch erklären.

Das Projekt der schwedischen Konzeptkünstlerin Johanna Billing heißt „Pulheim Jam Session“. Die Idee kam ihr in einem Verkehrsstau nahe der rheinischen Stadt. Billing verbindet Aufnahmen aus Pulheim mit jazzigen Klavier-Klängen der Pianistin Edda Magnason. „Pulheim Jam Sessions“ ist ein Film mit einer Spieldauer von 22 Minuten.

Veranstaltungsort aller Vorführungen ist die Filmwerkstatt Flingern. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Freitag, 8. Februar Der Finne Iiro Rantala ist heute zu erleben. Seine Spezialität ist eine freie Variation von Kompositionen John Lennons. Rantala hat aber auch Ragtime und moderne Klassik im Repertoire.

Die Kompositionen der schwedisch-iranischen Pianistin Shida Shahabi verbinden die Moderne des späten 19. und 20. Jahrhunderts mit Chamber Pop der klassischen Pianomusik. So soll ihre Musik klingen, als befänden sich die Besucher in einem Pariser Café um 1900.

Die Konzerte am Freitag finden ab 19.30 Uhr in der Kunsthalle statt.

Samstag, 9. Februar Vor wenigen Tagen erst hat sie ihren 75. Geburtstag gefeiert, nun tritt die US-amerikanische klassische Pianistin Ursula Oppens beim Approximation Festival auf. Für ihr Schaffen war sie mehrmals für den US-Musikpreis Grammy nominiert. In Düsseldorf wird sie Werke von drei US-Komponisten spielen, nämlich von Joan Tower, John Corigliano und Elliot Carter.

Das aktuelle Musik-Projekt der polnischen Cellistin Karolina Rec heißt „Resina“. Für die Aufnahmen setzt sie das Loop-Pedal außergewöhnlich stark ein, ohne dass die Musik überfüllt oder konstruiert klingen würde. Vielmehr ist „Resina“ durch ein Klang-Spiel der Emotionen bekannt.

Der letzte große Auftritt beim Approximation Festival gehört Colin Stetson. Er ist Multi-Instrumentalist und beherrscht eine Vielzahl von Blasinstrumenten, vorzugsweise Saxophon und Klarinette. Seine Spieltechnik erweckt den Eindruck, als ob mehrere Musiker auf der Bühne stünden – jedoch ist Stetson Solo-Künstler. Er tritt wie alle seine Kollegen am Freitag ab 19 Uhr in der Kunsthalle auf.

Info Das Approximation Festival wurde 2005 von Volker „Hauschka“ Bertelmann und Aron Mehzion gegründet. Ziel ist, die Musiker aus verschiedenen Generationen, Nationen und Szenen zusammenzuführen.

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