Düsseldorf Freitag, der 13. — Manes Meckenstock wird 50

Düsseldorf · Heute vor 50 Jahren wurde Jörg Friedrich Hermann Kempkes in Düsseldorf geboren. Jörg, wer? Das ist eine berechtigte Frage, denn der, dem es an dieser Stelle zu gratulieren gilt, würde sich nicht mal umdrehen, würde man ihm auf der Straße "Jörg" hinterher rufen.

Jörg Friedrich Hermann Kempkes ist für alle Düsseldorfer schlicht der Manes — der Manes Meckenstock: gelernter Friseur und Maskenbildner, Kabarettist, Kleinkünstler, Theatermacher, Entertainer, Reporter, Stadtführer und derzeit vor allem Gastronom.

Ein Tausendsassa, der das Rheinische mit der Muttermilch aufgesogen hat, für den Deutsch die erste Fremdsprache war, und dem seine Heimatstadt und ihre Menschen so ans Herz gewachsen sind, dass er nicht nur sich ständig neu, sondern auch für sein Publikum immer wieder Neues erfindet: Manes, ein echter Düsseldorfer ,Wunderbühdel'. Der gerne ultimativ lobhudelt, wie er es als Außenreporter über Jahre in der WDR-Sendung "Zimmer frei" gemacht hat. Dem ultimative Lobhudelei seiner Person aber eher nicht so liegt.

Und so gibt er sich zögerlich auf die Frage, wie das denn an seinem Jubeltag so würde. Ob denn da nicht mal ein paar Zeilen in der Zeitung fällig wären? "Bloß nichts, was nach Nachruf klingt", bittet er. Und so werden an seinem Ehrentag heute auch keine großen Reden geschwungen. Manes hat sich abgeseilt, ist mit dem Zug irgendwohin unterwegs.

"Ich habe ja meinen 49. Geburtstag im vergangenen Jahr groß gefeiert", berichtet er. Ursprünglich habe er mal angedacht, an seinem 50. die Philipshalle zu mieten und dort einen schönen Kabarettabend zu machen — damit alle was davon haben. Doch der Eurovision Song Contest an diesem Wochenende hat ihn davon abgehalten. "Da ist nun wirklich genug los in der Stadt", meint er. Auch in seinem Haus der Freude, das er vor einem Jahr am Volksgarten eröffnet hat, ist schon seit Tagen geselliges ESC-Gruppengucken angesagt.

Meckenstock wird dem Public Viewing dort morgen Abend aber fern bleiben. Er will zum ECS-Finale dann doch mal in die Arena, um live dabei zu sein. Es gibt ja schließlich nicht jeden Tag so ein Mega-Event in seiner Heimatstadt. Wer ihn dort trifft, darf dann natürlich auch mal gratulieren.

Und weil sich Geschenke schlecht in die Arena schmuggeln lassen werden: Sie können ja auch nachgereicht werden. Obwohl Manes auch darauf keinen gesteigerten Wert legt. "Was ich mir wünsche?" überlegt er. "Ich han' doch alles". Naja, wer's nicht lassen kann: "Marzipanbrot und en anständige Fläsch Win", fände Manes am Ende doch ganz nett. Er wird sich sicher auf seine Art revanchieren — immerhin sind in Kürze schon ein neues Kabarettprogramm und etwas fürs Fernsehen geplant.

(RP)
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