Düsseldorf Frau verschickte Fotos mit Diebesgut an ihre Opfer

Düsseldorf · Nicht sehr clever verhielt sich eine Kinderbetreuerin (28) nach mehreren Diebstählen aus dem Haus ihrer Arbeitgeber.

Mit hochwertigen Luxusartikeln, die sie der Hausherrin gerade entwendet hatte, posierte die Diebin dann auf Fotos, die sie aus dem Urlaub auch an die bestohlene Familie in Meerbusch geschickt hat. Vom Amtsgericht zu 3600 Euro Strafe verurteilt, legte die Frau aber Berufung ein. Also rollt das Landgericht den kuriosen Fall am morgigen Dienstag (2.12., 9 Uhr, Saal E.119) komplett neu auf.

Mindestens drei Handtaschen von Nobelmarken, etliche Seidenschals, eine Sonnenbrille sowie eine Jacke aus einer Luxus-Kollektion im Gesamtwert von rund 5000 Euro ließ die Angeklagte laut Geständnis aus der Meerbuscher Villa ihrer Opfer mitgehen. Dort sollte sie eigentlich nur auf die zweijährige Tochter der Familie aufpassen. Als gelernte Kinderpflegerin hatte ihr das aber wohl so wenig Mühe gemacht, dass sie nebenbei noch ausreichend Zeit fand, in Abwesenheit der jungen Eltern den Kleiderschrank der Hausherrin zu durchstöbern und zu plündern. Die Familie traute ihr sogar zu, auch noch 700 Euro Bargeld und einen teuren Herren-Schal eingesteckt zu haben. Doch das leugnete die 28-Jährige. Das Amtsgericht beschränkte seinen Schuldspruch daher auf die Gegenstände, deren Diebstahl die Angeklagte zugegeben hatte.

Auf die Spur ihrer Kinderfrau kamen die Auftraggeber auch nur dadurch, weil die 28-Jährige etliche Porträtfotos in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht hatte, auf denen sie die frisch erbeuteten Luxuswaren trug. Und sogar auf Urlaubskarten, die sie an die bestohlene Familie verschickte, posierte die Angeklagte auch ungeniert in deren Kleidung.

Das Amtsgericht hatte der 28-Jährigen besonders angelastet, dass sie im Hause dieser jungen Eltern ja eine Vertrauensstellung genossen habe - und diese Position schändlich missbraucht habe. Auch der hohe Wert der Diebesbeute führte dazu, dass die Kinderbetreuerin zu 120 Tagesssätzen von je 30 Euro verurteilt wurde.

Die so gebildete Gesamtstrafe von 3600 Euro empfindet die 28-Jährige aber offenbar als viel zu hoch. Sie will beim Landgericht deshalb jetzt eine Reduzierung dieser Strafe erreichen.

(RP)
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