Prozess gegen mutmaßlichen Trittbrettfahrer Franjo Pooth als Zeuge vor Gericht

Eine Woche nach seiner Verurteilung wegen fahrlässiger Insolvenzverschleppung, Untreue und Bestechung musste Franjo Pooth wieder vor Gericht erscheinen. Der Unternehmer musste als Zeuge gegen einen mehrfach vorbestraften Erpresser und Betrüger aussagen.

Angeklagt ist vor dem Düsseldorfer Landgericht ein 57-jähriger Kaufmann aus Aachen. Der Mann soll sich nach der Insolvenz der Firma Maxfield bei deren Geschäftsführer Pooth gemeldet und den Einstieg von finanziell vermögenden Investoren aus den USA angeboten haben. Für die Vermittlung der nicht existenten Investoren soll er ein Honorar von 250 000 Euro verlangt haben. Letztlich kam es jedoch nicht zu einer Zahlung des Geldes.

Pooth sagte vor Gericht, der Angeklagte habe ihn Anfang 2008 angerufen und ihm in Aussicht gestellt, einen Kontakt zu möglichen Finanz-Investoren in den USA herstellen zu können. Es habe mehrere Treffen ins Hotels und auch bei der Stadtsparkasse Düsseldorf gegeben. Letztlich aber habe er Verdacht geschöpft, als der Aachener 8000 Euro für einen Flug in die USA haben wollte. Dies sei ihm unseriös vorgekommen. Er habe deshalb von weiteren Verhandlungen Abstand genommen.

Laut Anklage hat es die angeblichen Investoren nie gegeben, der vielfach vorbestrafte Mann aus Aachen soll vielmehr versucht haben, Pooth zu betrügen. Außerdem wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, die Stadtsparkasse Düsseldorf erpresst zu haben. Angeblich hatte sich der Angeklagte dort gemeldet und damit gedroht, DVDs mit angeblich pikantem Inhalt über angebliche gemeinsame Bordell-Besuche von Sparkassen-Vorstandsmitgliedern und Franjo Pooth zu veröffentlichen.

Pooths-Anwalt Benedikt Pauka hatte klargestellt, dass es keine solchen Besuche und damit auch keine Aufnahmen solcher Besuche gegeben habe. Die Sparkasse ließ sich auf keinerlei Verhandlungen ein und verständigte die Polizei. Die Ermittler nahmen den Mann fest.

Nach rund einer halben Stunde war die Aussage von Pooth vor Gericht beendet. Der gesundheitlich angeschlagene Angeklagte konnte aufgrund von gesundheitlichen Bewerden dem Verfahren nicht mehr folgen, der zuständige Richter brach daraufhin die Vernehmung ab. Am 19. März soll Pooth nun erneut vor Gericht erscheinen, dann wollen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung seine Befragung fortsetzen.

(DDP)
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