Düsseldorf Fortuna-Fans zünden in Bochum Bengalos

Düsseldorf · In der Nähe des Stadions trafen sich Gruppen zu einer Massenschlägerei, dann wurden im Düsseldorfer Block Feuerwerkskörper gezündet. Der Verein muss mit Sanktionen rechnen.

 Pyrotechnik im Fortuna-Block: Düsseldorfer Fans zündeten beim gestrigen Auswärtsspiel in Bochum Bengalos und Böller. Im Vordergrund Fortuna-Spieler Christian Weber.

Pyrotechnik im Fortuna-Block: Düsseldorfer Fans zündeten beim gestrigen Auswärtsspiel in Bochum Bengalos und Böller. Im Vordergrund Fortuna-Spieler Christian Weber.

Foto: Christoph Wolff

Erst Anfang Februar wurde Fortuna Düsseldorf vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wegen der Vorkommnisse im Zweitligaspiel beim VfR Aalen zu einer Geldstrafe von 40 000 Euro verurteilt. Einige Anhänger hatten Bengalos gezündet, das Spiel musste unterbrochen werden. Die nächste Strafe ist programmiert: Auch gestern haben sich einige Fans mehr als nur daneben benommen. Beim Auswärtsspiel in Bochum wurden im Gästeblock Bengalos und Böller gezündet. "Wir können das nur auf das Schärfste verurteilen", sagte Fortuna-Vorstandschef Dirk Kall am Abend zur RP. "Diese Leute schaden dem Verein extrem."

23 000 Zuschauer waren im Stadion, 5000 Fans hatten sich aus Düsseldorf auf den Weg gemacht. Schon auf der Strecke vom Bochumer Hauptbahnhof in Richtung Stadion wurden Rauchtöpfe und Knallkörper gezündet. Zwei Polizisten atmeten Rauchgase ein, konnten nach einer Untersuchung ihren Dienst aber fortsetzen. Die Polizei erstattete 14 Strafanzeigen. Kurz vor dem Anpfiff wurden im Düsseldorfer Block weitere Bengalos, Rauchtöpfe und Knallkörper gezündet. Ein Fan verbrannte sich dabei die Finger. Er wurde bei der Tat vom Beweissicherungsteam der Bereitschaftspolizei videografiert und identifiziert. Heute fahren Fortuna-Verantwortliche nach Bochum, um mit der Polizei weitere Aufnahmen zu sichten. "Es gibt wohl sehr gutes Video-Material. Wir wollen bei der Aufklärung helfen", kündigt Kall an. Ob es für Fortuna erneut eine Geldstrafe gibt oder der Verein sogar mit einer Platzsperre rechnen muss, kann Kall noch nicht abschätzen.

Vor dem Spiel ereignete sich zudem eine Massenschlägerei, zu der sich rivalisierende Gruppen offenbar verabredet hatten. Vier Kilometer vom Stadion entfernt trafen sie sich in einem Park. Die Polizei stellte die Personalien von 73 Beteiligten fest und sprach für sie ein Stadionverbot aus. Unter ihnen befanden sich zehn Belgier, die dem RSC Anderlecht zugerechnet werden. Sie hatten sich mit den Düsseldorfern verbündet. Die Polizei fertigte Strafanzeigen. Nach dem Platzverweis verließen die "Gäste" von außerhalb das Bochumer Stadtgebiet.

Das Spiel endete 0:0.

(RP)
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