Trikotsponsor und neuer Stadionname Fortuna verhandelt mit Henkel und Alltours

Düsseldorf · Henkel auf dem Fortuna-Trikot, Alltours auf der Arena? Das Reiseunternehmen aus dem Dreischeibenhaus steht auf der Interessentenliste für das Namenssponsoring. Die neue Firmenzentrale soll am Mannesmannufer entstehen.

 Dieses Trikot mit Henkel als Hauptsponsor trugen die Fortuna-Profis in der Saison 98/99.

Dieses Trikot mit Henkel als Hauptsponsor trugen die Fortuna-Profis in der Saison 98/99.

Foto: rpo, Falk Janning

Der Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga macht Fortuna attraktiver. Das zeigt sich bei den Verhandlungen für das Trikotsponsoring. Nach Orthomol kommt dort nun wohl Henkel zum Zuge. Die Gespräche laufen seit Monaten. Fortuna-Aufsichtsratschef Reinhold Ernst hat sich mit seinem Vize, dem Henkel-Finanzvorstand Carsten Knobel, mehrfach darüber ausgetauscht. Auch Henkel-Vorstandschef Hans van Bylen soll mit dem Thema unlängst konfrontiert worden sein.

Henkel wollte die Informationen unserer Redaktion nicht bestätigen. Man sei seit vielen Jahren bereits Premium-Sponsor des Vereins, sagte Sprecher Carsten Tilger. Eventuelle Veränderungen des Sponsoring wollte er nicht kommentieren.

Henkel sponsert bereits heute in einem hohen sechsstelligen Bereich die Fortuna. Aber der Aufstieg in die Erste Liga hat die Verhandlungen über ein "Update" auf die Tagesordnung gebracht. OB Geisel soll bei Henkel-Aufsichtsratschefin Simone Bagel-Trah vorgesprochen haben. Ernst wollte eine Summe von mehr als fünf Millionen Euro für den Hauptsponsor aufrufen, Henkel aber angeblich nur bei drei einsteigen. Offenbar einigte man sich nun bei einer Summe von knapp oberhalb von vier Millionen Euro pro Jahr. Ob Henkel als Unternehmen oder eine der Henkel-Marken auf dem Trikot zu sehen sein wird, ist noch offen. Man befinde sich in "sehr guten Gesprächen", hieß es aus Aufsichtsratskreisen. Eine endgültige Einigung gibt es aber noch nicht. Der Konzern war bereits von 1998 bis 2001 Trikotsponsor der Rot-Weißen. In den 1990er Jahren gab es den Pattex-Stuhl für den Trainer, nach Jahren der Entfremdung zwischen Unternehmen und Verein wurde der Stuhl 2010 wieder aufgebaut.

Bei der Arena läuft das Namenssponsoring mit Esprit noch ein Jahr. Das Textilunternehmen will lieber heute als morgen aus dem Vertrag aussteigen. Auf der Interessentenliste stehen nach Informationen unserer Redaktion das Düsseldorfer Reiseunternehmen Alltours sowie ein Unternehmen aus Quatar. Alltours, gegründet von Willi Verhuven, ist 2014 von Duisburg ins Düsseldorfer Dreischeibenhaus gezogen. Verhuven war gerne nach Düsseldorf gekommen, es war jedoch klar, dass er einen Standort am Wasser und im Eigentum bevorzugen würde.

Da das Unternehmen weiter wächst, fällt nun die dazu passende Entscheidung: Im Auge hat der Inhaber einen Bürokomplex am Mannesmannufer. Er ist Tauschobjekt zwischen Stadt und Land und geht auf einen Streit zurück: Die Stadt wollte am Rheinturm Wohnhochhäuser errichten, der Landtag protestierte und meldete Expansionswünsche an. So kam es zum Tausch.

 So könnte die neue Alltours-Arena aussehen.

So könnte die neue Alltours-Arena aussehen.

Foto: Animation: Ferl

Ein Namenssponsoring bei der Arena würde zum florierenden Reiseunternehmen passen. Jedoch sind auch hier die Ansprüche gewachsen. Esprit hat zuletzt 1,3 Millionen Euro im Jahr gezahlt. Nun, in der 1. Liga, werden vier Millionen Euro aufgerufen. Und: Es soll eine echte Partnerschaft entstehen - die es mit Esprit nicht gab.

(RP)
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