Düsseldorf Forscher messen mit Drohne die Feinstaubbelastung

Düsseldorf · Bei den Flügen kann die Luftqualität nun lückenlos in einer Höhe von bis zu 1000 Metern untersucht werden.

 Christian Fischer (l.) und Martin Lange vom Düsseldorfer Labor für Umwelttechnik ließen die Drohne in die Luft steigen.

Christian Fischer (l.) und Martin Lange vom Düsseldorfer Labor für Umwelttechnik ließen die Drohne in die Luft steigen.

Foto: FH

Um die Lufthygiene zu untersuchen, hat das Team des Labors für Umweltmesstechnik an der Fachhochschule im In- und Ausland schon einige, mit speziellen Messgeräten ausgestattete Flugzeuge in die Luft geschickt: So wurde die Schadstoffbelastung über Industrieanlagen und in der Sahara-Wüste sowie die Vulkanaschekonzentration nach Vulkanausbrüchen auf Island untersucht. Doch das Forscherteam um Konradin Weber hatten dabei immer ein Problem: Bei den Forschungsflügen muss man eine Mindestflughöhe einhalten, wodurch die gerade für die Gesundheit wichtigen Luftschichten bis zu 1000 Meter über dem Boden nicht untersucht werden konnten.

Doch nun haben die Wissenschaftler diese Lücke geschlossen - dank der Entwicklung und des Baus einer Drohne, bei der auch Studenten der Fachhochschule mitwirkten. Diese mit GPS, Telemetrie und einem Aethalometer zur Bestimmung der Rußpartikelkonzentration ausgerüstete Hightech-Drohne ist jetzt erstmalig in einer Höhe von bis zu 520 Metern erprobt worden. Bei der Messkampagne in Melpitz (Torgau), die in Kooperation mit dem Landesumweltamt Sachsen und dem Leipziger Leibniz-Institut für Troposphären-Forschung erfolgte, wurde neben der Düsseldorfer Drohne auch zeitgleich eine Drohne der Technischen Universität Braunschweig eingesetzt.

Mit beiden Drohnen können die Wissenschaftler nun die Luftverunreinigung lückenlos in einer Höhe von bis zu 3000 Metern prüfen - und das bei geringem logistischem und finanziellen Aufwand. In Kürze sollen die ersten Flüge zur Feinstaubbelastung erfolgen. Zur Diskussion steht auch ein Einsatz in Nordrhein-Westfalen. Denkbar sei zum Beispiel ein Einsatz im Rheinischen Braunkohlerevier.

(RP)
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