Prävention von Straftaten Flutlicht für den Düsseldorfer Burgplatz

Düsseldorf · Einstimmig hat der Ordnungs- und Verkehrsausschuss einem Antrag zugestimmt, an der Freitreppe in der Düsseldorfer Alstadt eine Flutlichtanlage zu installieren. Die soll die Polizei bei Bedarf einschalten können. Auch andere Stadtviertel sollen heller werden.

 Die Freitreppe im Licht: In der Altweibernacht hatte die Polizei hier potenzielle Opfer und potenzielle Täter gut im Blick. Auch an gewöhnlichen Altstadtwochenenden gilt das Areal nachts als Kriminalitätsbrennpunkt.

Die Freitreppe im Licht: In der Altweibernacht hatte die Polizei hier potenzielle Opfer und potenzielle Täter gut im Blick. Auch an gewöhnlichen Altstadtwochenenden gilt das Areal nachts als Kriminalitätsbrennpunkt.

Foto: Christoph Reichwein

Licht, heißt es in der Kriminalprävention, sei der beste Berater. Mit dieser Begründung hat Martin Volkenrath, Vorsitzender des Ordnungs- und Verkehrsausschusses und in der SPD-Fraktion Fachmann für Sicherheitsfragen, gestern dem Antrag für bessere Beleuchtung zugestimmt - noch bevor die CDU ihn überhaupt gestellt hatte.

Andreas Hartnigk, Volkenraths Vize und in der CDU-Fraktion der Mann für Recht und Ordnung, begründete den Antrag vor allem auch mit den positiven Erfahrungen im Straßenkarneval. Da hatte die Polizei, die wiederum unter dem Eindruck der Silvester-Vorfälle auf dem Burgplatz stand, erstmals einen Lichtmast angekarrt, der die Freitreppe taghell erleuchtete.

Die Folgen waren gleich dreierlei: Das seit längerem zur Nachtzeit als problematisch geltende Areal war für die Beamten jederzeit und bestens einsehbar. Und weder die finsteren Gestalten, die sich dort zu treffen pflegen, noch jene Betrunkenen, die beim Dösen auf der Freitreppe die perfekten Opfer für Diebe und andere Täter sind, mochten sich im grellen Licht dort aufhalten.

Die Idee, statt eines mobilen und generatorbetriebenen Lichtmasts dort Scheinwerfer zu installieren, die die Polizei immer dann einschalten kann, wenn sich hinter dem Schlossturm Unheil zusammenbraut, lag da nahe. Auch unsere Zeitung hat darüber bereits berichtet. "Eine ausreichende Beleuchtung trägt wesentlich zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls, aber auch der objektiven Sicherheitslage bei", konstatierte Hartnigk gestern, und nach der zustimmenden Einleitung Volkenraths bedurfte es keiner weiteren Diskussion: Mit Ausnahme von Anja Vorspel (Linke), die sich enthielt, stimmte der Ausschuss einmütig zu. Jetzt soll die Verwaltung das Wie und Wo prüfen, die Ordnungspolitiker sind sich auch darin einig, dass eine entsprechende Lichtanlage sich auch "städtebaulich" ins Burgplatzbild einfügen solle.

Während es auch in der Altstadt an der Idee, die Freitreppe polizeilich und bei Bedarf eben auch technisch aufzuhellen, keine Zweifel gibt, so dürfte der zweite Teil des Auftrags womöglich auf Skepsis bei Anwohnern und Wirten stoßen. Denn die Verwaltung soll auch gleich prüfen, wie die Beleuchtung in der übrigen Altstadt dauerhaft zu optimieren sei. Und abgesehen von der Freitreppe sind die direkten Anlieger von der Idee nicht eben angetan, die Atmosphäre in der Altstadt mit grellem Licht zu zerstören.

Leserreaktionen: Sicherheit in der Altstadt
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Foto: Andreas Endermann

Das sollte aber, so heißt es im Antrag, der gestern zum Arbeitsauftrag wurde, so nicht geschehen. Vielmehr soll das Ergebnis der Überprüfung in ein Lichtkonzept einfließen, das mit der Polizei zu entwickeln sei. Von klinischer Dauerhelligkeit soll keine Rede sein. Vermutlich auch, weil das nicht aus laufenden Mitteln zu bezahlen wäre. Die Beleuchtung ist auch an anderer Stelle ein Thema: An der Ellerstraße sei bereits festgestellt worden, dass das Licht "allenfalls mittelmäßig" sei, schrieb Andreas Hartnigk in seine Antragsbegründung. Im Oberbilker Quartier habe die Stadt Besserung in Aussicht gestellt, "sofern" Geld dafür bereitgestellt werde.

Lesen Sie hier den Kommentar "Erleuchtung in der Altstadt".

(RP)
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