Scharfe Kritik von Verdi Extrem lange Warteschlangen am Düsseldorfer Flughafen

Düsseldorf · Am Freitagabend ist es vor allen drei Sicherheitskontrollen gleichzeitig zu langen Wartezeiten gekommen. Einige Maschinen flogen deshalb mit deutlicher Verspätung los.

 So sah eine Schlange am Freitagabend im Flughafen aus.

So sah eine Schlange am Freitagabend im Flughafen aus.

Foto: Verdi

Am Flughafen ist es am Freitagnachmittag bis in den Abend hinein zu langen Schlangen durchs gesamte Flughafengebäude gekommen. Um  19 Uhr dauerten die Probleme immer noch an. Was die Lage im Vergleich zu ähnlichen Situationen in den vergangenen Wochen verschärfte: alle drei Gates waren gleichzeitig betroffen. Und einige Airlines mussten auf Passagiere warten und konnten deshalb nur deutlich verspätet losfliegen. Wie viele Flüge das betraf, konnte eine Flughafensprecherin am Abend nicht beziffern.

Allein bis zur Bordkartenkontrolle in Terminal A benötigten Passagieren mehr als eine halbe Stunde, wie sie auf Nachfrage berichteten. Die Schlange reichte von dort bis zum Abflugbereich B. Vor der Kontrolle dort wiederum warteten die Fluggäste bis zum Abschnitt C.

In den Ferien hatte Dienstleister Deutscher Schutz- und Wachdienst (DSW) Kräfte von anderen Standorten nach Düsseldorf beordert, diese Hilfe gibt es aktuell nicht mehr. Ein Ausbildungsprogramm ist vom Unternehmen angekündigt und gestartet. Bis das für mehr Personal sorgt, dauert es jedoch, für die Weihnachtsferien hofft der DSW auf Besserung. Der Geschäftsführer Peter Lange ist im Oktober abgesetzt worden, vermutlich aufgrund der anhaltenden Probleme.

Die Gewerkschaft kritisiert, dass die Bundespolizei am DSW festhält, obwohl er den Vertrag nicht erfülle. „Ich habe dafür kein Verständnis“, sagt Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Auftraggeber Bundespolizei sowie Auftragnehmer DSW verwiesen zuletzt immer wieder darauf, dass aufgrund von Kurzarbeit in der Pandemie Zeitverträge auslaufen mussten und keine neuen Ausbildungsverträge geschlossen werden konnten.

Tarim berichtet nun von einer extremen Belastungssituation der Mitarbeiter, die gesundheitsgefährdend sei. Eine Mitarbeiterin habe sogar am Freitag aufgrund eines Schwächeanfalls von einem Krankenwagen abgeholt werden müssen. Auch Überlastungsanzeigen hatten Mitarbeiter jüngst bereits ihrem Arbeitgeber ausgehändigt. Tarim sagt, dass am Freitag wieder mindestens 60 Sicherheitskräfte zu wenig im Einsatz waren. „Ungewöhnlich krass ist, dass das Folgen für alle drei Sicherheitsschleusen hat.“

Der DSW und die Bundespolizei antworteten bis zum Abend nicht auf Anfrage unserer Redaktion. Der Flughafen bestätigte die ungewöhnlich langen Wartezeiten. „Wir bedauern die damit verbundenen Unannehmlichkeiten für die Passagiere“, sagte eine Sprecherin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort