Düsseldorf Flughafen wird Teil des ESC

Düsseldorf · Als der Flughafen Düsseldorf gestern sein Programm zum Eurovision Song Contest vorstellte, hatten die Kameras nur eine kleine rothaarige Dame im Visier: Lys Assia. Die 87-jährige gewann vor 45 Jahren in Lugano den ersten Eurovision Song Contest, der damals noch Grand-Prix hieß.

So nennt die Schweizerin den Wettbewerb immer noch, trauert den alten Zeiten aber nicht nach. "Es ist viel kommerzieller und viel mehr Show, aber dafür ist es die beste in Europa — mit 43 Nationen!", sagt sie. Als sie 1956 zum Wettbewerb antrat, waren es gerade mal sieben. Die Lieder blieben bis zur Ausstrahlung geheim, einen Preis bekam der Gewinner nicht. "Wir wussten ja nicht mal, wie das ganze Ding heißt und ob es weitergeht."

Eloquent und witzig erzählt sie eine Anekdote nach der anderen — der Grand-Prix ist ihr Thema. Nur das Pflaster auf Assias Dekolleté zeugt davon, dass ihr vor drei Wochen ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde. Dass das diesjährige Motto der Show ausgerechnet "Feel your heart beat" lautet — sie lacht nur. The show must go on. Am 1. Mai wird sie "Refrain", den Gewinnersong von 1956, noch einmal singen. Der Flughafen veranstaltet an diesem Tag einen Airport-Grand-Prix: 13 Acapella-Gruppen interpretieren Klassiker aus der ESC-Geschichte, eine Jury wählt das beste Team. Auch die deutsche Grandprix-Siegerin Nicole wird da sein. Das Flughafenterminal wird mit einem 385 Meter langen Banner geschmückt, auf dem die Flaggen aller 43 Teilnehmerländer zu sehen sind.

Sieben Veranstaltungen zum ESC stehen bislang fest: der Musikwettbewerb "Tontalente" (6. Mai, Tonhalle), der "Europatag" (7. Mai, Marktplatz), die "EuroBoat-Party" (13. Mai, MS RheinFantasie), der Brauchtumsumzug (14. Mai), die "Lightbox" (16. April - 15. Mai, Graf-Adolf-Platz) und die Bürgerbühnen Marktplatz (30. April - 5. Mai) sowie Johannes-Rau-Platz (10. - 14. Mai).

(RP)
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