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Erhebliche Einschränkungen Rund 170 Abflüge wegen Warnstreiks am Düsseldorfer Flughafen annulliert

Düsseldorf · Wegen eines Warnstreiks des Sicherheitspersonals sind am Freitag am Düsseldorfer Flughafen rund 80 Abflüge annulliert worden. Passagiere müssen den ganzen Tag über mit erheblichen Einschränkungen rechnen.

Warnstreik am Flughafen in Düsseldorf
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Warnstreik am Flughafen in Düsseldorf

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Foto: Christoph Schroeter

 Am Freitag sind am Düsseldorfer Flughafen etwa 170 Flüge annulliert worden. Grund ist ein Warnstreik des Sicherheitspersonals. Auch etliche 60 Ankünfte seien von Airlines gestrichen worden, teilte der Airport am Morgen weiter mit. „Fluggäste müssen sich seit Betriebsbeginn auf erhebliche Verzögerungen bei der Passagierkontrolle einstellen“, hieß es. Gleichwohl sei die Situation im Terminal „entspannt“.

Der Flughafen bat Passagiere weiter, sich vor der Anreise bei ihrer Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter zum Stand ihres Fluges zu informieren. Zudem bitte man darum, das Handgepäck „auf ein Minimum“ zu reduzieren, um die Kontrolle zu beschleunigen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich des Airports dazu aufgerufen, am Freitag zwischen 3.00 Uhr morgens und Mitternacht die Arbeit niederzulegen. Betroffen von dem Warnstreik sind Verdi zufolge unter anderem die Fluggastkontrolle, der Rollstuhlservice sowie die Personal- und Warenkontrolle. Ein Sprecher sagte am Freitagmorgen, es gebe eine „sehr hohe Streikbeteiligung“. Um 6 Uhr habe es auch eine Kundgebung gegeben.

In der Luftsicherheitsbranche läuft derzeit ein Tarifstreit. In zwei Gesprächsrunden zur Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen konnte bisher keine Einigung erzielt werden. Verdi verhandelt bundesweit für etwa 25 000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS).

Am Flughafen Düsseldorf waren für Freitag eigentlich rund 280 Flugbewegungen geplant. Der Airport rechnete mit insgesamt etwa 26.700 Passagieren.

Gewerkschaftssekretär Özay Tarim hatte am Donnerstag betont, mit der Ankündigung der Arbeitsniederlegungen wolle man den Passagieren die Möglichkeit geben, frühzeitig umzudisponieren. „Wir haben kein Interesse daran, mit den Aktionen die Fluggäste zu treffen.“ Es werde auf jeden Fall zu erheblichen Behinderungen am Flughafen kommen.

Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper sagte: „In Düsseldorf werden aktuell mindestens 500 Fachkräfte benötigt, um die Kontrolle der Fluggäste in einer angemessenen Zeit vornehmen zu können und um lange Warteschlangen zu vermeiden.“ Deshalb müsse die Arbeit der Luftsicherheitskräfte finanziell attraktiv bleiben. Das Arbeitgeberangebot sei dafür nicht ausreichend. Es gleiche noch nicht einmal die Preisentwicklung aus.

Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Erhöhung des Stundenlohns um mindestens einen Euro. Zudem sollen die Gehälter der Gepäck- und Personalkontrolleure auf das Niveau der Beschäftigten bei der Passagierkontrolle angehoben werden. Die Gewerkschaft verlangt außerdem ein bundesweit einheitliches Entgelt für Kräfte in der Flugzeugbewachung und Bordkartenkontrolle. Die niedrigere Bezahlung von Sicherheitskräften beim Berufseinstieg solle abgeschafft werden.

Der BDLS hatte nach der zweiten Runde am 8. Februar „unrealistische Forderungen von bis zu 40 Prozent Lohnsteigerung“ kritisiert. Die Arbeitgeberseite habe demgegenüber Erhöhungen zwischen vier und sieben Prozent in zwei Schritten bis Ende 2023 angeboten.

(top/bora/dpa)
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