Flughafen Düsseldorf Pilot lässt Passagiere auf dem Rollfeld stehen

Düsseldorf · Am Freitagabend hat der Pilot einer Eurowings-Maschine rund 60 Passagiere auf dem Rollfeld des Düsseldorfer Flughafens stehengelassen. Zuvor war es am Gate zu Randalen gekommen, vermutlich weil der Flieger nach Dresden zwei Stunden Verspätung hatte.

 Eurowings-Pilot lässt Passagiere auf dem Rollfeld stehen.

Eurowings-Pilot lässt Passagiere auf dem Rollfeld stehen.

Foto: dpa, obe fdt

Wie Flughafensprecher Thomas Kötter bestätigt, sind etwa 40 Passagiere, die mit einem Bus über das Rollfeld zum Flugzeug gebracht wurden, an Bord der Eurowings-Maschine gekommen. Weitere 60 Passagiere, die mit einem zweiten Bus kamen, habe der Pilot jedoch nicht mehr ins Flugzeug gelassen.

Die Eurowings-Maschine habe bereits zwei Stunden Verspätung gehabt, sollte planmäßig um 19.05 Uhr nach Dresden abfliegen. Die schlechten Wetterbedingungen und ein Streik der Fluglotsen habe bei mehreren Airlines für Verzögerungen gesorgt, sagte eine Sprecherin der Airline. Kurz vor dem verzögerten Start um 21.35 Uhr sei es dann am Gate zu Tumulten gekommen, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte. Man habe die Beamten alarmiert, weil es zu einer Prügelei unter den Passagieren gekommen sein sollte. "Als die Kollegen vor Ort waren, konnten sie allerdings keine Prügelei mehr feststellen, es gab aber einige aufgebrachte Passagiere." Zudem wurde ein Schild im Bereich des Gates beschädigt, ein Täter konnte jedoch nicht ausgemacht werden, sagte die Sprecherin.

Das Eurowings-Flugzeug startete schließlich kurz vor Beginn des Nachtflugverbotes in Düsseldorf. "Flugzeuge, die um 21.49 Uhr noch nicht startbereit sind, dürfen nicht mehr abheben", erklärt Kötter. Das war laut Eurowings auch der Grund dafür, dass der Pilot losgeflogen ist, bevor alle Passagiere an Bord waren. "Er ist in Absprache früher gestartet, um wenigstens einen Teil der Passagiere nach Dresden zu bringen", sagte die Airline-Sprecherin. Denn es sei zu befürchten gewesen, dass die Maschine gar nicht mehr hätte abheben können, da das Boarding in Düsseldorf länger gedauert habe, heißt es.

Die Passagiere, die in Düsseldorf gestrandet waren, wurden von der Bundespolizei in den öffentlichen Bereich des Flughafens zurückgebracht. Einige von ihnen kamen in Hotels unter, andere wurden mit Bussen nach Dresden gefahren. Dort wartete ihr Gepäck bereits auf sie.

"In Dresden war alles völlig entspannt"

Christian Althaus, Inhaber eines Ingenieurbüros in Düsseldorf, war einer der Passagiere, die schließlich mit demselben Flugzeug von Dresden wieder zurück nach Düsseldorf flog. "In Dresden war alles völlig entspannt", sagte er unserer Redaktion.

"Wir waren froh, dass wir überhaupt noch mitgenommen wurden. Der Flug hätte ja auch ausfallen können." Über die Vorfälle in Düsseldorf seien die Passagiere in Dresden nicht informiert worden. Als Grund für die Verspätung sei der Fluglotsenstreik in Venedig angegeben worden, erklärte Althaus.

(jnar)
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