Deutsche Sudoku-Meisterschaft Florian Kirch rätselt sich zum dritten Meistertitel

Düsseldorf · Viele Spaziergänger, die am Samstag an der Werkstatt für angepasste Arbeit in Reisholz vorbei kamen, machten erstaunte Gesichter: Ein ganzer Raum schaut schweigend zu, wie sechs Personen sich eine Stunde lang auf das Papier vor ihnen konzentrieren – und am Ende gibt es Applaus. Immerhin geht es um den Titel des achten deutschen Sudoku-Meisters, den Florian Kirch nun schon zum dritten Mal in Folge gewonnen hat.

Das war das Finale der Sudoku-Meisterschaft
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Das war das Finale der Sudoku-Meisterschaft

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Viele Spaziergänger, die am Samstag an der Werkstatt für angepasste Arbeit in Reisholz vorbei kamen, machten erstaunte Gesichter: Ein ganzer Raum schaut schweigend zu, wie sechs Personen sich eine Stunde lang auf das Papier vor ihnen konzentrieren — und am Ende gibt es Applaus. Immerhin geht es um den Titel des achten deutschen Sudoku-Meisters, den Florian Kirch nun schon zum dritten Mal in Folge gewonnen hat.

Der 21-Jährige zählt zu den sechs Finalisten, die sich pünktlich um 18 Uhr an die Endrundenrätsel setzen. Die Organisatoren der Meisterschaft, der Verein Logic Masters Deutschland, haben fünf Tischreihen aufgebaut, nach jedem gelösten Sudoku rücken die Kandidaten eine Reihe nach vorn und rätseln sich so den Pokalen, die am Ende des Raums stehen, entgegen. Dafür haben sie insgesamt etwa eine Stunde Zeit, de facto soll das Finale aber erst beendet werden, wenn mindestens drei Teilnehmer alle Rätsel gelöst haben. Punkte gibt es dann erstens für Richtigkeit einzelner Zahlen und zweitens für Schnelligkeit.

Das funktioniert dann aber doch nicht ganz so wie geplant: Nach der angesetzten Stunde ist erst Florian Kirch fertig — und das mit einem auffallenden Abstand von einer Viertelstunde — und der Rest hat sich in einem kniffligen Rätsel fest gebissen. Nach weiteren zehn Minuten wird der Wettkampf schließlich für beendet erklärt und gewertet, was bis dahin geschafft wurde.

Es ist keine Überraschung, dass Florian Kirch — der schnellste der sechs — am Ende auf dem ersten Platz vor den Mitfinalisten Martin Merker, Michael Smit, Sebastian Matschke, Michael Ley und Maria Graber landet. Immerhin hat er den Titel in den vergangenen zwei Jahren schon für sich beansprucht. "Ich habe mich schon immer für alle möglichen Rätsel interessiert, seit ich klein war", erklärt der deutsche Meister seine Begeisterung. Und langweilig wird es so schnell nicht: Neben dem bekannten "klassischen" Sudoku gibt es diverse Varianten. "Die Vielfalt macht's", findet der 21-Jährige, "meine Stärken sind zum Beispiel Distance- und Killer-Sudokus, aber am meisten Spaß macht die Abwechslung." In Wettbewerben tritt er seit 2008 an und hat seitdem nicht wenig erlebt.

Bei der deutschen Meisterschaft geht es nämlich nicht allein um den Titel: Die besten drei bis vier Teilnehmer bilden das neue Nationalteam, das in diesem Jahr bei der Weltmeisterschaft in Kroatien antritt. Die Aussicht darauf kann Florian Kirch aber nicht aus der Ruhe bringen. Zum einen war er schon mehrmals Teil der deutschen Auswahl, zum anderen "haben wir die letzten beiden Male ja auch schon gewonnen."

Trotz hartem Denksport und langem Finale herrscht eine freundschaftliche Atmosphäre beim Wettkampf. Zwischen Vor- und Endrunde schnappen die Kandidaten frische Luft, tummeln sich am Buffet oder tauschen sich aus. Als Gast aus der Schweiz tritt Fred Stalder außerhalb der Wertung an. Michael Kropf, der über ein RP-Gewinnspiel ins Rennen geschickt wurde, landet nach der Vorrunde auf Rang 30. Insgesamt waren an diesem Samstag 48 Teilnehmer dabei. Und Organisatorin Janine Mentzen ist zufrieden: "Die Stimmung ist toll. Ich denke, sie werden alle gern an Düsseldorf zurückdenken."

(ila)
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