Düsseldorf Fleher Brücke wird leiser

Düsseldorf · Das Land lässt in diesen Tagen die klappernden Fugen am Anfang der A46-Brücke austauschen. Bis Jahresende soll die Lärmschutzwand stehen, auch die Pläne der Stadt für Tempokontrollen nehmen konkrete Formen an.

 In den beiden Fahrspuren wird die neue Dehnungsfuge eingesetzt. Sie hat eine wellenförmige Oberfläche, um Schlaggeräusche zu mindern.

In den beiden Fahrspuren wird die neue Dehnungsfuge eingesetzt. Sie hat eine wellenförmige Oberfläche, um Schlaggeräusche zu mindern.

Foto: Endermann, Andreas

Der Baustellenlärm klingt wie Musik in den Ohren der Bürger, die rund um die Fleher Brücke wohnen. Das Bohren, Schleifen und Hämmern bedeutet nämlich, dass Wirklichkeit wird, worauf die Anwohner sehr lange gewartet haben: Die Dehnungsfugen der A46-Brücke, bei den jedes darüber rollende Fahrzeug ein Schlaggeräusch verursacht, werden ausgetauscht. Gestern hat ein großer Kran die erste 9,5 Tonnen schwere Fuge an ihren Platz gehoben, in zwei bis drei Wochen soll auf Düsseldorfer Seite in Fahrtrichtung Neuss der neue Fahrbahn-Übergang vollendet sein.

 So vielen Rollen Gummibänder werden in die Fugen eingebaut, um darüberrollende Autos abzufedern.

So vielen Rollen Gummibänder werden in die Fugen eingebaut, um darüberrollende Autos abzufedern.

Foto: Endermann, Andreas

Ein lärmmindernder Asphalt (Dünnschichtbelag) und eine Lärmschutzwand folgen bis voraussichtlich Jahresende. Im kommenden Jahr ergänzt die Stadt diesen Lärmschutz. Aktuell läuft die Ausschreibung für Laseranlagen, mit denen das Tempo auf allen Spuren in beide Fahrtrichtungen kontrolliert werden soll. Laut Ausschreibung soll der Bau Ende Oktober/Anfang November beginnen und im April 2013 abgeschlossen sein, so dass die Anlage voraussichtlich ab Mai 2013 Temposünder blitzt, die schneller als die dann zulässigen 80 km/h fahren.

Damit erhielten die Bürger, was ihnen vor 35 Jahren zugesichert worden war. Damals hieß es, dass die Bundesfernstraße (also die Verlängerung der A 46) nur gebaut werden dürfe, wenn sichergestellt ist, "dass durch diese keine schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche hervorgerufen werden können, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind".

Stattdessen begann ein dauerhaftes Hin und Her zwischen Bund, Land und Stadt, wer denn für den Bau der Wand verantwortlich sei und wo das dafür vorgesehene Geld geblieben sein könnte. Erst in den vergangen beiden Jahren setzten Land und Stadt diesem Spiel ein Ende. Die gestern eingesetzte Fuge ist so breit wie zwei Fahrspuren. Daneben liegt noch die alte Fuge, die deutlich macht, welchen Fortschritt die Anwohner bald hören. Die alte Fuge besteht aus Metallrillen, die das erwähnte Schlaggeräusch verursachen.

Die neuen Fugen haben eine wellenförmige Oberfläche und dämpfen deshalb besser ab. Die erste Fuge wird nun noch festgeschweißt und einbetoniert, dann folgt drumherum der neue Asphalt. Anschließend werden die zwei Spuren in Fahrtrichtung nach rechts verlegt und links abgesperrt, um auch dort eine neue Fuge einzusetzen. Danach folgen die beiden Fugenstücke auf Neusser Seite.

Im kommenden Jahr wiederholen sich die beschriebenen Arbeiten auf der Seite in Fahrtrichtung Düsseldorf/Wuppertal, die im Frühjahr beginnen und bis Ende 2013 abgeschlossen sein sollen. Das gesamte Projekt kostet nach Landesangaben rund neun Millionen Euro.

Die Lärmschutzwand wird derzeit gefertigt. Sie hat auf der Seite zur Fahrbahn hin eine offenporige Metallkonstruktion, hinter der sich Dämmwolle befindet. Dadurch "schluckt" die Wand den Schall. Auf der Seite zum Rhein und den betroffenen Stadtteilen hin wird die 1,50 Meter hohe Wand glatt sein. Aktuell streichen die Mitarbeiter des Landesbetriebs "Straßen NRW" noch das Geländer und bringen die Teile an, mit denen die Lärmschutzwand bis zum Jahresende befestigt wird. Spätestens dann wird die Musik in den Ohren der Anwohner der Fleher Brücke eine andere sein.

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