Corona-Krise und Sport in Düsseldorf Extra Fitness-Stunde für Senioren

Düsseldorf · In den gerade wieder eröffneten Fitness-Studios sind die Corona-Schutzmaßnahmen noch besonders streng. Für Senioren in Düsseldorf, die sich in einem Studio fit halten, gibt es nun eigene Angebote.

 Ursula Otto ist über 70 und treibt viel Sport im Fitness-Club.

Ursula Otto ist über 70 und treibt viel Sport im Fitness-Club.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Fitness-Studios haben nach etwa zwei Monaten Pause wieder geöffnet und geben sich große Mühe, die vorgegebenen Hygienemaßnahmen umzusetzen. Dennoch kommen die Mitglieder noch recht vorsichtig zurück, sodass sich mancher Anbieter etwas Besonderes einfallen lässt.

Das Holmes-Place-Studio an der Kö etwa bietet einen Service speziell für ältere Mitglieder, die zu den Risikogruppen gehören. Täglich zwischen 14 und 15 Uhr haben diese Kunden bevorzugten Zugang zur Trainingsfläche.

„Etwa 20 Prozent unserer Mitglieder sind älter als 65 Jahre, das ist überdurchschnittlich viel im Vergleich zu anderen Clubs“, sagt Club-Manager Annette Mansfield. Während der Zwangspause hatten sie und ihr Team viele Senioren angerufen und gefragt, wie es ihnen ohne Sport ergeht, und ob sie für die Zeit nach der Wiedereröffnung besondere Wünsche hätten.

Herausgekommen war, dass viele der älteren Sportler befürchteten, im Club sei nicht genug Platz für sie. Denn gemessen an der vorhandenen Quadratmeterzahl sind gleichzeitig zurzeit 90 Personen im Club erlaubt. Nun ist die Nachmittagsstunde täglich ihnen vorbehalten.

Diesen Service nutzt Ursula Otto. Die Seniorin trainiert fleißig die Bauchmuskeln, den Rücken, dann auch die Bizeps. „Als die Studios geschlossen waren, habe ich zu Hause vor dem Fernseher oder mit Tipps aus dem Internet trainiert“, sagt sie. Das sei aber kein ausreichender Ersatz für eine Zeit im Studio, sodass sie nun wieder regelmäßig kommt.

Auf Hygienemaßnahmen im Club würden gut geachtet, sagt Ursula Otto. Am Eingang wird die Temperatur der Kunden gemessen, die Hände werden desinfiziert, zudem stehen Einmal-Handschuhe und Mund-Nase-Masken bereit.

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Das befürchtete Gedränge im Club ist ausgeblieben. „Von den erlaubten 90 Mitgliedern sind wir noch recht weit entfernt“, sagt Annette Mansfield. Die Besucherzahlen steigen langsam wieder, hat die Managerin registriert. „Viele Kunden kommen erst einmal und fragen vorsichtig, welche Regeln gelten.“ Absperrbänder blockieren einige Fitnessgeräte, Abstandsmarkierungen auf dem Boden geben vor, dass die Mitglieder nicht direkt nebeneinander die Gewichte stemmen oder auf dem Laufband ihre Kilometer rennen.

Ein Gerät soll Viren aus der Luft filtern, Hanteln und andere Sportausstattungen werden nach der Benutzung von den Mitgliedern gereinigt. Sollte es mal jemand vergessen, übernehmen das die anwesenden Trainer. Um einen langen Aufenthalt in den Umkleideräumen zu vermeiden, sollen die Mitglieder bereits in Sportbekleidung in den Club kommen, großes Umziehen ist nämlich nicht erlaubt.

Wer Wert auf Wellness legt, muss noch warten. Die Duschen immerhin können seit einigen Tagen wieder benutzt werden, die Saunen aber bleiben dicht. Annette Mansfield sagt, dass am kommenden Dienstag der Swimmingpool wieder genutzt werden darf. „Aber vorerst nur zum Bahnen-Schwimmen und für Aquagymnastik“, betont die Club-Leiterin. Wer daran oder an einem anderen Kursus teilnehmen möchte, muss sich mit einer App auf dem Handy anmelden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, die Personalien müssen bekannt sein.

Aber die App zu nutzen sei ein Problem für die älteren Mitglieder, berichtet Annette Mansfield und bietet auch da Hilfe. „Wir richten die App für die Senioren ein, denn diese Anmelde-Regel wird wohl noch für längere Zeit bleiben.“

So hat auch Ursula Otto nun die Möglichkeit, zusätzlich zum Trocken-Rudern unter anderem am Aqua-Kurs teilzunehmen. Die App funktioniert gut, dank der Unterstützung der Club-Mitarbeiter.

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