Essener Beamten konnten vermutlichen Drahtzieher festnehmen Filmreife Manipulationen an Geldautomaten

Düsseldorf/Essen (dto). Der Essener Polizei ist es gelungen einen Mann als Haupttäter zu ermitteln und festzunehmen, der allein an einem Düsseldorfer Geldautomaten einen Schaden von 64.000 Euro verursachte. Die Ermittlungen führten zu einer rumänischen Tätergruppe, die aus ihren Wohnungen in Essen die Straftaten planten und ausführten. Nachdem nun der vermeintlich Haupttäter in Haft sitzt, wird nach seinen beiden Mittätern gefahndet.

Ein 28-jähriger Rumäne steht laut Polizei im Verdacht, Geldautomaten präpariert und so die Daten von Bankkunden ausgespäht zu haben. Mit gefälschten Karten wurden dann im Ausland Geld von den Konten der Opfer abgehoben. Wie die Essener Beamten mitteilten, sind zwei rumänische Komplizen des Hauptverdächtigen immer noch flüchtig.

Seit Juli häuften sich in Düsseldorf, Essen und Köln die Vorfälle, dass an verschiedenen Geldautomaten Vorsatzgeräte zum Auslesen von sogenannten Debit-Karten (EC-Karten, Kreditkarten, etc.) angebracht waren. Zusätzlich waren oberhalb oder seitlich zu den jeweiligen Eingabetasten Miniaturkameras installiert, wodurch die Geldabheber bei der Eingabe ihrer Geheimnummer auf Video festgehalten wurden.

64.0000 Euro Schaden in Düsseldorf

Mit den erlangten Daten stellten die Täter Dubletten von Debit-Karten her und holten unter Verwendung der dazugehörigen PIN-Nummern in den Niederlanden und Italien zu unrechtmäßig Geld ab. Wie die Polizei mitteilte waren insgesamt drei Geldautomaten verschiedener Geldinstitute in der Essener Innenstadt von diesen Manipulationen betroffen. Die hier duplizierten Karten wurden kurz hinter der deutsch-holländischen Grenze in Venlo eingesetzt. Der bisher bekannt gewordene Schaden beläuft sich auf 12.500 Euro. Laut Schätzungen der Polizei dürfte er jedoch viel höher liegen. Denn alleine an einem Geldautomaten in Düsseldorf ist ein Schaden von 64.000 Euro entstanden.

Die Ermittlungen der Beamten aus Essen führten zu einer rumänischen Tätergruppe, die von ihren Wohnungen in der Innenstadt von Essen und im Stadtteil Steele aus ihre Straftaten planten und ausführten. Auch konnte in Erfahrungen gebracht werden, dass die Gruppe Material, welches für diese Straftaten benötigt wird nach Italien und Schweden verschickte.

Umfangreiches Beweismaterial sichergestellt

In der Wohnung des 28-jährigen Rumänen, der jetzt in Untersuchungshaft sitzt, stellte die Polizei umfangreiches Beweismaterial (Vorsatzgeräte, Minikameras, Kabelverbindungen, Sender, Laptop etc.) sicher. Laut Polizeiangaben ist es mit diesem Material möglich mindestens zehn Kombinationen zu erstellen, die sofort zum Ausspähen der Daten und Ablesen der PIN- Nummern geeignet sind.

Beim 28-Jährigen wurden zudem einige gefälschte Kreditkarten, Kartendubletten sowie Blankokarten (White-Plastic-Cards) gefunden, welche zur Herstellung von Karten-Dubletten benötigt werden. Der Hauptverdächtige führte einen gefälschten rumänischen Ausweis und einen belgischen Blanko-Führerschein mit sich. In seiner Vernehmung räumte er laut Polizeiangaben die Straftaten ein, die er in Essen begangen hat.

Erst Anfang des Jahres wurde der Mann in Schweden wegen gleicher Delikte festgenommen und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Im Juni schoben ihn die schwedischen Behörden jedoch ab. Einen Monat später tauchte er in Essen bei seiner Freundin auf. Nach seinen beiden Mittätern und Landsmännern wird jetzt gefahndet.

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