Obdachlosenhilfe Fiftyfifty distanziert sich von Hetzplakaten gegen OSD

Der Gründer der Obdachlosenhilfe sagt, man wolle einen Dialog mit dem Ordnungsamt.

 Der Gründer von Fiftyfifty, Hubert Ostendorf, sieht Gesprächsbedarf mit dem städtischen Ordnungsamt.

Der Gründer von Fiftyfifty, Hubert Ostendorf, sieht Gesprächsbedarf mit dem städtischen Ordnungsamt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Gründer und Geschäftsführer der Obdachlosenhilfe Fiftyfifty, Hubert Ostendorf, distanziert sich von den Hetzplakaten gegen das Ordnungsamt, die am Donnerstag in Eller aufgetaucht sind. „Ich habe sie erst in der Zeitung gesehen und bin aus allen Wolken gefallen“, sagt er. Die Plakate seien auch nicht der Stil von Fiftyfifty. Man wolle im Konflikt mit der Stadt deeskalieren. „Und wenn wir provokative Aktionen machen, dann stehen wir dazu.“

Die anonymen Plakate richten sich gegen den Ordnungs- und Servicedienst (OSD) des Ordnungsamts. Auf einem Motiv wird er als „Obdachlosen-Schikanierungs-Dienst“ verballhornt – ein bekannter Spruch unter Wohnungslosen. Auch deshalb liegt der Verdacht nahe, dass die Aktion in Zusammenhang mit dem Strafverfahren gegen den Fiftyfifty-Streetworker Oliver Ongaro steht, dem eine OSD-Mitarbeitern Körperverletzung vorwirft. Er bestreitet die Vorwürfe und hat Anzeige gegen die OSD-Frau erstattet. Ostendorf betont, dass er den Aussagen seines Mitarbeiters vertraue. Der Fiftyfifty-Chef sieht unabhängig von dem Verfahren Gesprächsbedarf mit dem OSD. Man werde bald ein Gutachten zur Straßenordnung vorlegen, um zu verhindern, dass der OSD die laut Ostendorf schwammig formulierten Passagen zu störendem Verhalten einsetzt, um Wohnungslose zu vertreiben. Zudem wünsche man sich mehr „Fingerspitzengefühl“ im Umgang mit der Klientel. Allerdings, so betont Ostendorf, wolle man einen Dialog. Der Austausch mit Ordnungsdezernent Christian Zaum sei bereits gut.

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