Orkan legt Stadt lahm Feuerwehren weiter im Dauereinsatz

Sturmtief Kyrill hat in Düsseldorf und Umgebung für heftige Verwüstungen gesorgt. 881 Mal war die Feuerwehr im Einsatz, eine 30-jährige Frau wurde schwer, ihr gleichaltriger Mann und die sechsjährige Tochter leicht verletzt. Sieben weitere Personen erlitten leichte Verletzungen. Auch wenn das Schlimmste vorbei ist, sind die Auswirkungen noch immer spürbar. Die Brücken sind inzwischen wieder frei, aber der Zugverkehr ist immer noch eingeschränkt. Die Arbeiten der Feuerwehr dauern weiterhin an.

Orkan fegte durch die Region Düsseldorf
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Am stärksten fegte der Orkan mit Tempo 144 über den Düsseldorfer Flughafen. Mehr als 150 Flüge fielen aus. Heute soll der Flugbetrieb wieder normal laufen. Menschenleer war am Abend die Stadt, das normale Leben war nahezu zum Erliegen gebracht. Pendler kamen nicht nach Hause, weil der Zugverkehr eingestellt war, und die Brücken gesperrt waren.

Nach einer ersten Bilanz fielen am Düsseldorfer Flughafen150 Flüge aus, Maschinen auf dem Rollfeld wurden mit der Nase in den Wind gestellt, vollgetankt und festgetaut, Fluggastbrücken wurden eingefahren und der Sky Train stellte seinen Betrieb ein.

Auch Rheinbahnkunden mussten am Abend mit Behinderungen leben - gerade durch die Sperrung der Oberkassler Brücke war der U-Bahn Verkehr ins linksrheinische unterbrochen. Außerdem waren auf einigen Streckenabschnitten der U76 und U79 sowie der 712 nach Ratingen Bäume auf Oberleitungen gefallen und hatten den Bahnverkehr unterbrochen.

Die Einsatzkräfte kümmerten sich unter außerdem um 800 entwurzelte Bäume, Dächer mit losen Ziegeln und Fassadenteile. Bäume stürzten auf Autos. Auch instabile Baugerüste, umherfliegende Bauplanen und lose Kamine hielten die Feuerwehr in Atem.

Am Feldmühlenplatz in Niederkassel stürzte ein Baum auf einen Kofferraumdeckel eines Mercedes. Die Fahrerin blieb unverletzt. Der Sachschaden beträgt 5.000 Euro. Auf der Vennstraße in Unterbach fiel ein Baum auf einen Wintergarten. Er wurde durch die freiwillige Feuerwehr zersägt. Der Schaden am Gebäude war gering.

Auch nach dem Abflauen des Orkantiefs "Kyrill" hat die Feuerwehr den Bürgern am Freitagmorgen weiter zur Vorsicht geraten. "Viele Gefahrenstellen werden erst bei Tageslicht sichtbar", sagt Feuerwehrsprecher Heinz Engels. Auch am Morgen nach dem Orkan könnten noch Bäume umstürzen und gelockerte Dachteile herabfallen. Hausbesitzer und Unternehmen sollten möglichst umgehend die Gebäude auf Schäden überprüfen und gegebenfalls sichern.

In allen Forstrevieren gibt es erhebliche Schäden zu beklagen. Einige 100 Bäume sind umgestürzt, hinzu kommen zahlreiche Astbrüche. Viel Waldwege mussten gesperrt werden. Die Forstbehörde Mettmann hat aus Sicherheitsgründen für alle Wälder im Forstamtsbezirk, dazu zählen auch alle Wälder in Düsseldorf, bis Montag, 22. Januar, 12 Uhr, ein Zutrittsverbot ausgesprochen. Sinn des Verbotes ist es, die Waldbesucher vor Gefahren zu schützen und die Aufräumarbeiten nicht zu behindern. Die Aufräumarbeiten werden noch die nächsten Wochen fortdauern.

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