100.000 Einsätze im Jahr 2007 Feuerwehrchef: „Wir sind klasse“

Düsseldorf · Orkanschäden, Hochwasser, Waldbrand und Großfeuer in einer Kirche - mehr als 100.000 Mal rückte die Berufsfeuerwehr im vergangenen Jahr aus. Dass sie auch bei hoher Belastung nicht an Grenzen stößt, liege auch an der Unterstützung der Freiwilligen Wehren, sagte Chef Peter Albers gestern.

 Einsatz am Unfallauto: Der Umgang mit Blechschere und hydraulischem Spreizgerät wird in der Feuerwehrschule in Garath geübt.

Einsatz am Unfallauto: Der Umgang mit Blechschere und hydraulischem Spreizgerät wird in der Feuerwehrschule in Garath geübt.

Foto: RP/Andreas Bretz

Vor allem das Wetter hat im vergangenen Jahr der Feuerwehr viel Arbeit beschert. Allein bei Orkan Kyrill waren im Januar 900 Einsätze innerhalb von zwölf Stunden zu bewältigen. "Das erforderte nahezu unsere gesamte Schlagkraft", sagte Feuerwehrchef Peter Albers gestern bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2007. Das "nahezu" macht deutlich, dass auch solche Großereignisse die Düsseldorfer Wehr nicht an ihre Grenzen bringen kann. "Wir sind in der Top Ten der Bundesliga", sagte Albers selbstbewusst und erinnerte an den Großbrand von St. Peter im Juni.

Das Feuer in der Kirche von Friedrichstadt war das wohl größte seit dem verheerenden Flughafenbrand 1996. "Innerhalb einer Minute waren mehr als 100 Leute in Richtung Kirche unterwegs - das beweist, dass wir eine hervorragend funktionierende Berufsfeuerwehr haben." 147 Feuerwehrleute sind jeden Tag 24 Stunden in Bereitschaft. Die hohe Schlagkraft werde in Düsseldorf aber auch durch 289aktive freiwillige Feuerwehrleute ermöglicht. Albers sprach von ausgezeichneter Zusammenarbeit.

Die Bilanz der Wehr, die mehr als 100000 Einsatze im vergangenen Jahr absolvierte, beeindruckte auch Helga Stulgies, die erstmals nach ihrer Wahl im Herbst als Feuerwehrdezernentin die Bilanz mit vorstellte. "Die Düsseldorfer können sich auf eine moderne und leistungsstarke Feuerwehr verlassen", sagte sie. "Professionelle Hilfe rund um die Uhr ist hier garantiert."

Damit das auch für den Norden der Stadt weiter gelten kann, soll Anfang 2009 mit dem Bau der neuen Wache am Flughafen begonnen werden. Der ist schon seit Jahren im Gespräch, doch nun, so versprachen Stulgies und Albers gestern einmütig, "wird es mit Sicherheit auch umgesetzt". Die Wache ist nötig, um auch im Norden die kurzen Einatzreaktionszeiten von sechs Minuten (zwischen Alarm und Eintreffen der Kräfte) sicherzustellen.

Dem Orkan folgte im vergangenen Jahr ein heißes Frühjahr mit mehr als 120 Wald- und Bodenfeuern, deutlich mehr als in den Vorjahren. Das liege nicht bloß an der Hitze, erklärte Feuerwehrsprecher Heinz Engels, sondern sei eher eine statistische Veränderung, die neuen Erfassungstechniken geschuldet sei. Anders sieht es bei den Brandstiftungen aus. Auch deren Zahl stieg im vergangenen Jahr, auf 767Fälle. Hier schlug vor allem eine Serie brennender Papierkörbe zu Buche, die Anfang des Jahres schnell wieder beendet war.

Neben den 2732 Löscheinsätzen war die Feuerwehr zu 1400 Hilfeleistungen vom Öffnen versperrter Wohnungstüren bis zur Befreiung eingeklemmter Personen aus Unfallautos im Einsatz. Zu den 1107 Einsätzen zur Beseitigung von gefährlichen Stoffen gehörten gleich zwei auf der Opern-Baustelle.

(RP)
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