Düsseldorf Feuerwehr: Neubau des Übungszentrums beginnt

Düsseldorf · Die Stadt investiert vier Millionen Euro in eine Brandsimulationsanlage mit Atemschutz-Trainingsstrecke. In einem Jahr soll sie fertig sein. Bis dahin trainiert die Feuerwehr in Essen.

 Spatenstich in Garath: die Dezernenten Gregor Bonin und Helga Stulgies, OB Dirk Elbers, Feuerwehrschulleiter Andreas Bräutigam und Vize-Feuerwehrchef Christian Schlich (v.l.)

Spatenstich in Garath: die Dezernenten Gregor Bonin und Helga Stulgies, OB Dirk Elbers, Feuerwehrschulleiter Andreas Bräutigam und Vize-Feuerwehrchef Christian Schlich (v.l.)

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Eigentlich hätte gestern nicht der erste Spatenstich, sondern mindestens Richtfest gefeiert werden sollen. Die Inbetriebnahme des Atemschutzübungszentrums (AÜZ) war nämlich ursprünglich für dieses Jahr geplant. Doch dann fehlte es erst an einem Bedarfsbeschluss, dann an einem Haushaltstitel, zwischendurch an einer politischen Mehrheit. Jetzt aber liegt alles vor, und kaum hatte Oberbürgermeister Dirk Elbers mit dem stellvertretenden Feuerwehrchef den symbolischen ersten Spatenstich absolviert, rollten die ersten Baucontainer aufs Gelände an der Garather Feuerwache.

Die ist auch Standort der Düsseldorfer Feuerwehrschule, für die das neue Übungszentrum immens wichtig ist. Denn darin üben angehende Feuerwehrleute, sich mit schwerem Atemschutzgerät durch unbekannte, stockfinstere Gänge zu bewegen. Im Keller der Schule steht zu diesem Zweck seit vielen Jahren der sogenannte "Käfig". Jeder der Düsseldorfer Feuerwehrleute muss darin auch Pflichtübungen absolvieren, keiner kann sich erinnern, wie die Anlage gebaut wurde. Mindestens 40 Jahre alt sei sie, heißt es; manche sagen, sie sei älter. Inzwischen mussten bereits Sicherungen eingebaut werden, damit am Ende nicht die Trainingseinheit in der Übungsstrecke für die Feuerwehrleute gefährlicher wird als der Einsatz im Feuer.

Auch die Brandsimulationsanlage in einer Containerstrecke auf dem Gelände war in die Jahre gekommen. In ihr wurden alle Arten von Feuer nachgestellt, vom Fritteusen- bis zum Zimmerbrand. Vorige Woche war damit Schluss, wurde die nicht mehr voll funktionsfähige Anlage abgebaut. An ihrer Stelle wird das neue, zweistöckige Übungszentrum, in dem beide Systeme integriert sind, entstehen. Atemschutz- und Brandsimulation werden dabei im Obergeschoss durch eine Schleuse verbunden sein. Das Dach des - etwas höheren - AÜZ wird begrünt, das der aus Stahlbeton gebauten Brandsimulationsanlage für Technikräume und als Übungsfläche genutzt. Im AÜZ überwacht ein Computer die Belastung der Feuerwehrleute, berücksichtigt dabei Alter und Fitness des einzelnen Feuerwehrmanns.

Rund vier Millionen Euro wird die Anlage kosten, in der künftig auch Feuerwehren benachbarter Kommunen üben können. Derzeit ist das umgekehrt, die Feu erwehr Düsseldorf trainiert die Brandsimulation bis zur Einweihung bei den Kollegen in Essen und den Atemschutzeinsatz noch im alten Käfig. In einem Jahr soll beides Geschichte und das eigene Zentrum fertig sein.

Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies und der stellvertretende Feuerwehrchef Christian Schlich - Feuerwehrchef Peter Albers fehlte urlaubsbedingt - erläuterten Elbers die Baupläne. Der ließ später schriftlich mitteilen, in Garath entstehe "eines der modernsten Brand-Trainingszentren in Nordrhein-Westfalen. Wir setzen in Düsseldorf auf eine gut geschulte und mit neuester Technik ausgestattete Feuerwehr." Die bereitgestellte Mikrofonanlage blieb auf dem Hof der Garather Wache allerdings ungenutzt. Elbers verzichtete auf die übliche Ansprache zum Spatenstich und fuhr nach kurzem Plausch mit Christian Schlich zum nächsten Termin.

(RP)
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