Düsseldorf Feuerwehr hebt gesunkene Yacht

Düsseldorf · Das acht Meter lange Boot war im Löricker Hafen gesunken. Die Bergung dauerte fast zehn Stunden.

 Eine Yacht ist gesunken und dabei in Schieflage geraten. Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Umweltamtes beraten, wie das Boot geborgen werden kann — ohne Umweltschäden zu verursachen.

Eine Yacht ist gesunken und dabei in Schieflage geraten. Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Umweltamtes beraten, wie das Boot geborgen werden kann — ohne Umweltschäden zu verursachen.

Foto: Gerhard Berger

In sengender Mittagshitze ein Bad nehmen - in Lörick eigentlich nichts ungewöhnliches. Für die Feuerwehrtaucher bedeutete das aber gestern Mittag harte Arbeit: Die Taucher hatten nämlich die schwere Aufgabe, riesige Luftsäcke unter Wasser zu halten.

Die Luftkissen sind die schonendste Methode, ein gesunkenes Boot zu bergen, sagt Feuerwehrsprecher Oliver Schulz. Und genau das war auch der Grund für den schweren Job der Taucher: Am Vormittag war aus ungeklärter Ursache eine Acht-Meter-Yacht an ihrem Liegeplatz im Yachthafen gesunken.

Das Umweltamt hatte die Feuerwehr alarmiert, die mit den Tauchern, dem Löschboot und der Umweltschutzwache eintraf. Denn ein sinkendes Boot birgt immer auch das Risiko, dass Schmier- und Treibstoff ins Wasser gelangen. Und weil sich die Yacht beim Sinken gedreht hatte, war bereits ein Dieselgemisch in den Innenraum gelaufen. Mit eilig um die Sinkstelle ausgelegten Ölsperren verhinderte die Feuerwehr, dass sich die ausgetretene Menge weiter im Wasser ausbreitete.

Und dann hieß es für die Taucher unter den 50 Feuerwehrleuten: Ab ins Wasser. Zum einen mussten sie die Hebesäcke unter dem Boot anbringen, die dann mit Luft gefüllt wurden, um der Yacht wieder Auftrieb zu geben. Gleichzeitig wurden die Pumpen überwacht, die das eingedrungene Wasser zurück ins Hafenbecken beförderten.

Zwischendurch sorgte leichter Brandgeruch für Aufregung beim Bergungsteam. Doch die legte sich schnell: Es gab kein Feuer an Bord, aber es hatte - mutmaßlich in Folge des Wassereinbruchs - einen Kurzschluss gegeben, durch den ein Kabel durchgeschmort war.

Die Leitstelle der Feuerwehr hatte bei der Alarmierung auch ein Rettungsteam der DLRG angefordert, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Hafens ihren Stützpunkt hat. "Das konnten wir aber schnell wieder abbestellen, es war ja zum Glück niemand verletzt", sagte ein Feuerwehrsprecher.

Auch die technische Bergung hatte es in sich: Fast zehn Stunden dauerte der Einsatz im Yachthafen. Als das Boot schließlich wieder am Anleger festgemacht war, drang immer noch Wasser ein. Die Pumpen liefen weiter, doch die Feuerwehr konnte gegen 20 Uhr abrücken.

Heute wird das Umweltamt die Ölsperren einholen und entsorgen. Um das Boot muss sich der Eigner der Yacht selbst kümmern. Ihm wird dieser Sommertag kaum in guter Erinnerung bleiben: Die Feuerwehr schätzt den Schaden auf rund 100.000 Euro.

(RP)
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