Brand in JVA Feuerwehr fuhr zur Ulmer Höh'
Düsseldorf/Ratingen · Bei einem Einsatz in der neuen Justizvollzugsanstalt (JVA) an der Stadtgrenze zu Ratingen kam es am Sonntagabend zu Abstimmungsproblemen zwischen den Feuerwehren beider Städte. Nachdem ein Fernseher in einer Zelle implodiert war, wurde über die Brandmeldeanlage der JVA die zuständige Kreisleitstelle in Mettmann alarmiert. Auch Notrufe per Festnetz werden dorthin geleitet. Zusätzlich soll jedoch ein Bediensteter per Handy die Feuerwehr benachrichtigt haben. Dessen Anruf kam in der Leitstelle Düsseldorf an.
Da zunächst nicht klar gewesen sein soll, ob das neue Gefängnis oder die geschlossene Ulmer Höh' gemeint war, rückten aus Düsseldorf sowohl Löschzüge nach Ratingen und zu dem ehemaligen Gefängnis an der Ulmenstraße aus, sagte gestern Heinz Engels, Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr. Während des Einsatzes habe sich schließlich geklärt, dass es sich um die JVA in Ratingen handele. Als die Düsseldorfer Feuerwehr an der Oberhausener Straße in Ratingen eintraf, hatte die Wehr aus der Nachbarstadt die Lage bereits im Griff. Nach Absprache mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr Ratingen rückten die Kollegen wieder ab.
Ein implodierter Fernseher hatte für starke Verrauchung gesorgt. Ein Trupp mit Atemschutz konnte die Flammen schnell löschen. Der Inhaftierte war zum Zeitpunkt des technischen Defekts nicht in seiner Zelle. Nach Auskunft eines Sprechers des Justizministeriums mussten 95 Gefangene kurzfristig in andere Räume gebracht werden. Anschließend wurde mit Speziallüftern den Qualm aus dem Gebäude geblasen. Bis auf den betroffenen Raum konnten daraufhin alle Zellen wieder genutzt werden.
Die neue JVA in Ratingen hat Anfang Februar den Betrieb aufgenommen. Sie hat unter anderem 440 Gefangene aufgenommen, die zuvor in der Ulmer Höh' an der Ulmenstraße untergebracht waren. Der Neubau hat 190 Millionen Euro gekostet.
