Nachbarn hatten Rauch aus dem Anbau im abgeschlossenen Innenhof entdeckt und die Feuerwehr alarmiert, die wegen des giftigen Qualms mit Atemschutz in das Haus vordrang, dabei mehrere verschlossene Türen und zwei Gipskartonwände überwinden musste. Auf der Suche nach dem Brandherd entdeckten die Männer dann die beiden je 200 Quadratmeter großen Plantagen, auf denen etwa 3000 Cannabis-Pflanzen "hochprofessionell" gezüchtet wurden, wie die Polizei bestätigt.

Zur professionellen Pflege einer solchen Zucht, die in dieser Größenordnung bis zu einer Million Euro Drogengeld einbringen kann, gehören neben einem Bewässerungssystem auch viele starke Lampen. Weil das Ganze einen immensen Stromverbrauch zur Folge hat und mancher Züchter schon aufgeflogen ist, weil seine extreme Stromrechnung den Energieversorger stutzig werden ließ, zapfen die Profis ihren Strom lieber gleich illegal aus dem Netz. Das hatten auch die unbekannten Inhaber der Ackerstraßen-Plantage getan, dabei allerdings die Kabel unsachgemäß verlegt — deshalb waren die Trafos durchgeschmort.

Wem die illegale Rauschgiftplantage gehört und wer sie pflegte, ist unklar. Das Gebäude ist nach Angaben des Hausverwalters untervermietet. Weil es an mehreren Stellen offensichtlich für die Bedürfnisse der Drogenbauern ohne Genehmigung umgebaut worden war, hat sich auch die Bauaufsicht in die Untersuchung eingeschaltet.

Zuletzt war im Februar vergangenen Jahres in einer alten Fabrikhalle an der Fichtenstraße eine vergleichbare Plantage entdeckt worden. Ihre Betreiber, zwei Drogenhändler aus Lierenfeld, wurden verhaftet.