Fernwärme fehlt die Transparenz

Düsseldorf · thorsten.breitkopf

thorsten.breitkopf

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Ob Fernwärme nun eine gute Sache ist, darüber streiten die Gelehrten. Ökologisch ist sie es auf den ersten Blick sicherlich, wird doch Wärme, die bei herkömmlichen Kraftwerken einfach verpuffen würde, für Verbraucher nutzbar gemacht. Das allein reicht aber nicht. Wie die Preise zustanden kommen, sei schwer nachzuvollziehen, kritisieren die Verbraucherzentralen, der Mieterbund und der Bundesverband Neue Energiewirtschaft. Sie fordern eine gesetzliche Pflicht für Anbieter, ihre Preise detailliert offen zu legen - außerdem verständlichere Rechnungen und eine Freigabe des Marktes ähnlich wie bei Strom und Gas.

Das muss auch für Düsseldorf her. Denn Fernwärme ist auf den ersten Blick viel teurer als Wärme von der eigenen Heizung mit Gas oder Kohle oder einem Holzofen. Erst bei Betrachtung der Vollkosten, also dem Kauf der Heizung und der Wartung zusätzlich zum Energieverbrauch ist die Fernwärme überhaupt wettbewerbsfähig. Dazu müssen Fernwärmeinteressenten aber auch das notwendige Datenmaterial haben. Denn einen entschiedenen Nachteil hat Fernwärme gegen Gas und sogar Strom. Ein Anbieterwechsel ist nicht möglich. Das Fernwärme-Geschäft ist noch eine Art Monopol.

(RP)
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