Prozess verkürzt sich "Fensterbohrer" legen Geständnisse ab

Düsseldorf (dto). Der so genannte "Fensterbohrer-Prozess" am Düsseldorfer Landgericht steht vor einem überraschend schnellen Ende. Das teilte ein Sprecher der Justiz am Mittwoch mit. Drei Mitglieder einer aus Moldawien stammenden Einbrecherbande stehen seit vergangener Woche vor Gericht. Nach einem "Angebot" der zuständigen Richterin haben sie nun ein Geständnis abgelegt.

Die Richterin hatte den Angeklagten im Alter von 26 und 27 Jahren angeboten, bei entsprechenden Geständnissen nicht mehr als fünf Jahre Gefängnis zu verhängen. Auf diesen Vorschlag gingen die drei Männer und ihre Verteidiger ein. Ihnen werden aktuell vor Gericht knapp 40 Einbrüche zur Last gelegt, laut Landeskriminalamt kommt das Trio aber für mehr als 150 Taten in Nordrhein-Westfalen und Hessen in Frage.

Bei den Einbrüchen hatten die Männer mit Handbohrern kleine Löcher in Tür- oder Fensterrahmen gebohrt und anschließend eine Schlinge durch das Loch gezogen. Mit der Schlinge konnten daraufhin die Griffe von Türen oder Fenstern bewegt und diese geöffnet werden. Laut Anklage erbeutete die Bande bei ihren Taten Elektronikartikel, Bargeld, Schmuck und Autos im Wert von mehreren hunderttausend Euro.

Wegen einer angeblich geplanten Flucht war die Verhandlung aus dem Landgericht in den Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf verlegt worden. Hier werden am Freitag zunächst die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung erwartet. Schon am kommenden Montag soll das Gericht dann sein Urteil verkünden. Ursprünglich sollte das Verfahren nicht vor November zu Ende gehen.

(afp2)
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