Aktion gegen verkaufsoffene Sonntage Feiern für den Sonntag

Düsseldorf · Düsseldorfer wollen mindestens 1000 Tische für gemeinsame Treffen mit Verwandten, Freunden und Nachbarn auf die Straße stellen. Die Kirchen wollen mit der Aktion ein Zeichen gegen verkaufsoffene Sonntage setzen.

 Der altkatholische Pfarrer Thomas Schüppen (l.) Stadtdechant Rolf Steinhäuser und Superintendentin Henrike Tetz werben für das Sonntagsfest.

Der altkatholische Pfarrer Thomas Schüppen (l.) Stadtdechant Rolf Steinhäuser und Superintendentin Henrike Tetz werben für das Sonntagsfest.

Foto: Thomas Bußkamp

Ein Sonntag kann gefeiert werden, kann Familien, Freunden und Bekannten bei gemeinsamen Aktionen Entspannung und Freude bieten. Diese These der Kirchen und Gewerkschaften ist keine hohle Phrase, beweisen die Düsseldorfer. Denn sie werden am Sonntag, 3. Juli, Tische auf die Straße stellen und sich mit Nachbarn zu einem Plausch bei Essen und Trinken treffen. "Knapp 920 haben sich bis jetzt schon zu der Aktion angemeldet, unser Ziel ,1000 Tische für den Sonntag? werden wir auf jeden Fall erreichen", ist sich Stadtdechant Rolf Steinhäuser, Vorsitzender der Düsseldorfer Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), sicher.

Mit der Aktion unter dem Motto "shoppst du noch oder feierst du schon?" wollen die Kirchen ein Zeichen gegen den Trend setzen, immer mehr verkaufsoffene Sonntage zu genehmigen und den Feiertag am Ende der Woche wie einen normalen Wochentag zu sehen. Ihre Vision: An vielen Punkten in der Stadt zeigen die Bewohner, dass sie die freie Zeit für ein Treffen nutzen. "Wir hatten durchaus die Sorge, dass nur wenige dem Aufruf folgen und die Aktion ein Flopp werden könnte", sagt Pfarrer Thomas Schüppen von der altkatholischen Kirche.

Umso erfreuter sind die Organisatoren von der großen Resonanz. "Die Christen lassen sich für den Sonntag mobilisieren", meint Schüppen. Und Steinhäuser rechnet damit, dass nach dem gestrigen Start der Werbekampagne mit großen Transparenten an Lambertus- und Johannskirche sowie Plakaten in den Straßen noch viele die Idee gut finden, auf der Straße zu feiern.

"Die Schar der Teilnehmer ist bunt gemischt, reicht von Gruppen der Gemeinden über Schützen, Kitas, Kleingartenvereine bis hin zu Bewohnern, die sich mit Nachbarn treffen", sagt Steinhäuser. Sie werden sich bei der Feier nicht abschotten, sondern sind aufgefordert, ein paar Plätze am Tisch für Besucher freizuhalten, die spontan kommen. "Die Sonntagsfeier ist nicht nur für geschlossene kirchliche Gruppen, sondern offen für alle, Christen wollen soziale Kontakte", sagte Superintendentin Henrike Tetz.

Trotz aller Spontanität wünschen die Kirchen, dass sich die Teilnehmer kurz und formlos anmelden, "damit wir wissen, ob wir unser Ziel 1000 Tische auch erreichen". Übrigens kann jeder Düsseldorfer sehen, wer sich an der Aktion beteiligt. Denn nach der Anmeldung wird ein Tischtuch mit Aktionsemblem verteilt. Schüppen: "Dafür haben wir zehn Kilometer Papiertischtuch eingekauft."

(RP)
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