Nach Rheinbahn-Panne in Duisburg Fehler in neuen Stadtbahnen ist beseitigt

Düsseldorf · Der Prototyp der neuen Bahnen hatte sich als zu breit für einen Bahnsteig in Duisburg erwiesen. Mit dem Hersteller wurde eine Lösung gefunden.

 Der Rheinbahn-Protoyp war bei einer Testfahrt in Duisburg an einem Bahnsteig entlanggeschrammt.

Der Rheinbahn-Protoyp war bei einer Testfahrt in Duisburg an einem Bahnsteig entlanggeschrammt.

Foto: Rheinbahn

Die Rheinbahn und Hersteller Bombardier haben eine Lösung für die Panne bei der Fertigung der neuen Stadtbahnen gefunden – zumindest was die technischen Fragen betrifft. Die bereits gefertigten Bahnen werden so umgebaut, dass sie auch die breiteren Bahnsteige in der Nachbarstadt ohne Probleme passieren können. Alle 43 Fahrzeuge aus der Großbestellung sollen am Ende die richtigen Maße haben. Der Prototyp hatte bei einer Testfahrt einen Bahnsteig in Duisburg touchiert, das hatte für großes Aufsehen gesorgt und der Rheinbahn viel Spott eingebracht – sogar die Satire-Sendung „Extra 3“ griff die Geschichte auf.

Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher berichtet von „konstruktiven Auseinandersetzungen“ mit Bombardier. Wie sich herausstellte, war nicht der Wagenkasten zu breit, sondern nur einige Anbauteile. Durch eine Veränderung des Bauplans ließ sich das Problem vergleichsweise einfach beheben. Rund 10 Fahrzeuge aus der Großbestellung mussten umgerüstet werden.

Weiter offen sind aber Fragen zu Haftung für den Vorfall. Die Rheinbahn hatte kurz nach der missglückten Testfahrt freimütig eingeräumt, dass bei der Bestellung ein Fehler unterlaufen sei. Inzwischen – und nach dem Weggang von Vorstandschef Michael Clausecker – ist die Haltung des Unternehmens offenbar anders. Man führt ins Feld, dass Bombardier den Prototypen ein Jahr später als vereinbart geliefert hat und nur dadurch die Umrüstungen an bereits gebauten Fahrzeugen nötig wurden. Außerdem verweist die Rheinbahn darauf, dass Bombardier auch für die Verkehrsbetriebe der Nachbarstadt Duisburg baut und die Maße der dortigen Bahnsteige kennen muss.

Nach den Sommerferien sollen die ersten rund zehn Fahrzeuge in Betrieb gehen. Die Rheinbahn wartet sehnsüchtig auf den Nachschub, denn der Fuhrpark ist knapp bemessen. Die Fahrzeuge mit dem internen Titel HF6 sollen die ältesten, grau-roten Stadtbahnwagen vom Typ GT8SU ablösen. Sie stammen aus den 1970er Jahren. Eine weitere Großbestellung von Fahrzeugen ist in Vorbereitung. Sie sollen die roten Bahnen aus den 1980er Jahren ablösen. Arne Lieb

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