Düsseldorf FDP kritisiert Geisels Personalpolitik

Düsseldorf · Liberale sieht Planungsdezernenten Gregor Bonin zu Unrecht unter Beschuss.

Düsseldorf: FDP kritisiert Geisels Personalpolitik
Foto: Bretz, Andreas (abr)

Auf ihrer mehrwöchigen Motorradtour durch Griechenland verfolgt Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Chefin der FDP-Ratsfraktion, die Nachrichten aus Düsseldorf. Und obwohl ihre Partei mit SPD und Grünen die neue Stadtregierung bildet, bereitet ihr nicht immer Freude, was im Rathaus geschieht. Nun übt sie massive Kritik an Personalentscheidungen von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). Der Anlass ist, dass dem Bau- und Planungsdezernenten Gregor Bonin (CDU) nach einem großen Teil des Bereichs Schulbau nun auch die Abteilung für Grundstücksverkäufe entzogen und an das Büro des Oberbürgermeisters angegliedert wurde. Dies sei nur vorübergehend, wird dort versichert.

"Ich gehe davon aus, dass das wirklich nur kurzfristig ist", sagt Strack-Zimmermann deutlich verärgert. Bonin habe in den vergangenen Jahren einen "Super-Job" gemacht, vieles, was insbesondere in der Innenstadt erreicht worden sei, trage seine Handschrift. "Ich bin überzeugt, dass er noch vieles auf den Weg bringt." Deshalb hoffe sie, dass das Rathaus Bonin nicht verlieren werde, sagt Strack-Zimmermann und zeigt sich erstaunt, "dass die CDU nicht aufschreit".

Ebenso bedauerlich sei der Weggang des Stadtdirektors und Kämmerers Manfred Abrahams (CDU) zu den Stadtwerken. Dort wird er Vorstandsmitglied und erhält etwa das Doppelte seiner Einkünfte als Beigeordneter des Rathauses. "Abrahams wird uns noch sehr fehlen." Einen qualifizierten Nachfolger sehe sie nicht.

Es sei das gute Recht eines neuen Rathaus-Chefs, sich Spielräume zu verschaffen und wichtige Posten mit Vertrauten zu besetzen. "Aber man kann doch nicht alle wegloben", sagt die FDP-Chefin. "Das scheibchenweise Entmachten ist unappetitlich."

(RP)
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