Verkehrsausschuss FDP blockiert Bahn zur Kesselstraße

Düsseldorf · Die Weichen für eine Verlängerung der Straßenbahnlinien in den Hafen bis zur Kesselstraße hat gestern der Verkehrsausschuss noch nicht stellen können. Denn die FDP beantragte, den Bau- und Finanzierungsbeschluss für die Strecke von der Gladbacher Straße bis zur Kesselstraße bis zur nächsten Sitzung zu verschieben.

 Die FDP hat beantragt, den Bau- und Finanzierungsbeschluss für die Strecke von der Gladbacher Straße bis zur Kesselstraße bis zur nächsten Sitzung zu verschieben.

Die FDP hat beantragt, den Bau- und Finanzierungsbeschluss für die Strecke von der Gladbacher Straße bis zur Kesselstraße bis zur nächsten Sitzung zu verschieben.

Foto: RP (Werner Gabriel)

"Mit der CDU wurde vor Jahren vereinbart, dass zeitgleich auch die historische Hafenbahn durch den Medienhafen auf den Weg gebracht wird. Das ist jetzt nicht mehr der Fall", sagte Manfred Neuenhaus, Fraktionsgeschäftsführer der FDP, unserer Zeitung. Über diese Abkopplung sei die FPD nicht informiert worden. "Wenn sich bei den Etatberatungen herausstellt, dass kein Geld für die Hafenbahn berücksichtigt ist, müssen wir überlegen, wie wir diese Bahn doch noch durchsetzen können", meinte Neuenhaus.

Der Hintergrund: Vor Jahren war eine Straßenbahnlinie durch die Hammer Straße geplant. Die Trasse fand aber nicht mehr die Zustimmung der CDU. Sie wollte die bestehenden Linien von der Gladbacher Straße an der Südspitze des Medienhafens in die Kesselstraße verlängern. Das stieß auf Widerspruch, weil die direkte Erschließung parallel zum Medienhafen über die Hammer Straße sinnvoller sei. Als Kompromiss forderte die FDP die historische Hafenbahn. "Sie ist für Touristen interessant, kann aber auch den Medienhafen besser an das Bahnnetz anschließen", ist Neuenhaus überzeugt.

Aber die Hafenbahn ist inzwischen umstritten. Anlieger befürchten, dass die Spaziergänger am Hafenbecken durch die Bahn vertrieben werden. Zudem ist die Bahn mit etwa 14 Millionen Euro sehr teuer, meinen Kritiker. Auch OB Joachim Erwin macht keinen Hehl daraus, dass er diese Bahn als Verschwendung sieht. Die FDP dagegen pocht auf die Erfüllung der Zusagen.

Grüne und SPD befürchten, dass wegen dieses Streites die dringend nötige Bahnverlängerung unnötig verzögert wird. SPD-Ratsherr Martin Volkenrath: "Es kann nicht angehen, dass unter dem Koalitionsstreit die Anwohner leiden und noch länger auf die Bahn warten müssen."

(RP)
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