Witwe und Kinder beziehen Stellung Familie Erwin: Humme-Brief "pietätlos"

Die Familie des verstorbenen Oberbürgermeisters Joachim Erwin hat auf den Offenen Brief von Ex-Sparkassenchef Heinz Martin Humme reagiert. In einer Presseerklärung werfen Erwins Witwe Hille und seine Kinder Angela und Markus Humme vor, er wolle sich auf Kosten des Verstorbenen in der Öffentlichkeit reinwaschen.

Hille Erwin ist entsetzt.

Hille Erwin ist entsetzt.

Foto: RP/Andreas Bretz

"Dies finden wir erbärmlich", heißt es in der Presseerklärung. Hummes Verhalten sei "pietätlos". Die Familie erklärt, den offenen Brief von Humme an Hille Erwin nie erhalten und nur durch die Medien davon erfahren zu haben.

Am 7. Juli waren die Ermittlungen gegen Humme eingestellt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte erklärt, es gebe keinen hinreichenden Tatverdacht dafür, dass er an der Vergabe des umstrittenen Millionenkredits an "Maxfield"-Gründer Franjo Pooth unmittelbar beteiligt gewesen war.

Humme hatte kurz nach der Einstellung des Verfahrens erklärt, Erwin habe falsche Anschuldigungen gegen ihn erhoben und der Verwaltungsrat habe sie dennoch geglaubt.

Hier lesen Sie die Erklärung der Familie Erwin im Wortlaut:

Mit großem Entsetzen und Erstaunen haben wir aus dem Internet und den Medien von dem "Offenen Brief" des Herrn Humme an uns erfahren. Dass der Brief uns bis zum jetzigen Zeitpunkt nur öffentlich vorliegt, ist nicht nur befremdlich, diese Tatsache allein spiegelt schon den "Stil" des Herrn Humme wider.

Dies zeigt, dass es Herrn Humme ausschließlich darum geht, sich auf Kosten unseres verstorbenen Ehemanns und Vaters in der Öffentlichket rein zu waschen. Dies finden wir erbärmlich. Unser Ehemann und Vater kann keine Stellung mehr dazu beziehen. Auch das zeigt, wie pietätlos Herr Humme in dieser Sache vorgeht. Unserer Ansicht nach will Herr Humme nicht aufklären, sondern verfolgt mit seinem strategischen Vorgehen die Inszenierung einer Kampagne gegen Joachim Erwin.

Wir als Familie haben und hatten mit der Aufklärung der ganzen Angelegenheit von Beginn an nichts zu tun. Eine mögliche Bestrafung der Beteiligten sowie die Aufklärung der Vorgänge innerhalb der Stadtsparkasse waren und sind Sache der Justiz, der Stadtsparkasse und deren Aufsichtsgremien. Von daher erübrigt sich jede Diskussion mit uns darüber.

Wir verbitten uns zudem, die Krebserkrankung unseres Ehemanns und Vaters sowie das Trauerjahr mit dieser Angelegenheit in Verbindung zu bringen. Auch das ist mehr als unwürdig.

Wir sind absolut davon überzeugt, dass unserer Ehemann und Vater in seiner Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender der Stadtsparkasse Düsseldorf mit bestem Wissen und Gewissen gehandelt hat. Wir sind zudem davon überzeugt, dass die jetzigen Entscheidungsträger zum Wohle der Stadtsparkasse Düsseldorf agieren.

Wir verbitten uns ferner jegliche weitere Äußerung des Herrn Humme in dieser Art über Joachim Erwin und den weiteren Versuch einer Kontaktaufnahme zu unserer Familie, mit der Herr Humme nie befreundet war.

Hille, Angela und Markus Erwin

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