Verkehr Toulouser Allee soll kein Parkplatz sein

Pempelfort · Der rechte Fahrstreifen der Toulouser Allee ist meist zugeparkt, auch im Halteverbot. Das sorgt immer wieder für Staus. Die Stadt will nun durchgreifen und Verbotsschilder auf der ganzen Straße aufstellen.

 Das ist kein Stau, die parken hier: Auf dem rechten Fahrstreifen der Toulouser Allee stehen die Autos Tag und Nacht und stören den Verkehr.

Das ist kein Stau, die parken hier: Auf dem rechten Fahrstreifen der Toulouser Allee stehen die Autos Tag und Nacht und stören den Verkehr.

Foto: Anne Orthen (ort)

Trotz stellenweisem Verbot wird der rechte Fahrstreifen der Toulouser Allee mehr zum Parken als zum Fahren benutzt. Die Stadt will die Straße jetzt von Falschparkern befreien. „Sobald die Bauarbeiten an den benachbarten Gebäuden abgeschlossen sind, soll auf der ganzen Straße das Parken unterbunden werden“, sagt Stadtsprecher Volker Paulat auf Nachfrage unserer Redaktion. Bisher ist das Parken nur vor und hinter Einmündungen, Garagen und an Abbiegespuren verboten. An einigen Stellen wurden bereits angebrachte Schilder wieder entfernt.

„Grundsätzlich ist am Fahrbahnrand innerhalb der Stadt das Parken erlaubt, so lange es nicht anders ausgeschildert ist“, sagt Paulat. Auf der Toulouser Allee stehen Autos jedoch auch regelmäßig in Halteverbotszonen.

Das stört auch die Anwohner, wie etwa Manfred Höhl, der auf der angrenzenden Marc-Chagall-Straße wohnt. „Jeden Morgen und jeden Abend muss ich über die Toulouser Allee fahren, und immer stehe ich dabei im Stau, weil die Straße de facto in jede Richtung einspurig ist“, sagt er aufgebracht. „In anderen Städten wird sofort abgeschleppt, aber Düsseldorf setzt geltendes Recht nicht durch.“ Manfred Höhl beschwert sich auch über Wohnmobile, die dort abgestellt sind und teilweise sogar mehr als den äußeren Fahrstreifen in Beschlag nehmen. „Vor allem rund um die Auffahrt zur Münsterstraße ist die Situation kritisch“, sagt Höhl.

Dass auf der Toulouser Allee verkehrstechnisch einiges schiefläuft, sieht auch Stadtsprecher Paulat: „Es wird regelmäßig auch dort geparkt, wo es verboten ist“, sagt er. Dem will die Stadt in Zukunft einen Riegel vorschieben und neue, umfassende Parkverbote verhängen. Fraglich ist jedoch, ob sie auch konsequent durchgesetzt werden können. „Die Verkehrsüberwachung überwacht entsprechend der personellen Möglichkeiten“, sagt Paulat zur aktuellen Situation. Trotzdem kann bisher, obwohl Parken nur streckenweise verboten ist, das Fehlverhalten nicht nachhaltig und wirksam sanktioniert werden.

Dabei wäre das nötig, denn die Toulouser Allee erfüllt eine wichtige Aufgabe im Streckennetz der Stadt. Paulat: „Die Straße verbindet mehrere Stadtteile miteinander und entlastet die großen innerstädtischen Verkehrsrouten, etwa die Prinz-Georg-Straße und die Ulmenstraße.“ Außerdem wird sie von den Anwohnern des neuen Quartiers genutzt, die vermutlich auch einen Großteil der Falschparker ausmachen, die tagtäglich den Verkehrsfluss behindern. Zwischen 2009 und 2014 wurde die Toulouser Allee in zwei Abschnitten gebaut, hauptsächlich auf dem Gelände des stillgelegten Güterbahnhofs Derendorf. Die Kosten für den Bau haben sich auf rund 60 Millionen Euro belaufen.

„Rückblickend recht teuer für einen Parkplatz“, spottet Manfred Höhl. Er wünscht sich nicht nur ein vollständiges Parkverbot auf der Toulouser Allee, sondern vor allem, dass dieses auch konsequent durchgesetzt wird. „Sonst hätte man sich diese große, teure, neue Straße auch sparen und Steuergelder anders nutzen können“, sagt er. Um Druck auf die Stadt zu machen, hat er einen Brief an den zuständigen Dezernenten geschrieben und diesen aufgefordert, auf der Toulouser Allee verstärkt zu kontrollieren und Falschparker abzuschleppen. Doch auch, wenn neue Verbote kommen, dürften der Durchsetzung noch immer die begrenzten personellen Möglichkeiten der Ordnungsdienste entgegenstehen.

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