Düsseldorf Falscher Pilot muss weiter in Haft bleiben

Düsseldorf · Kontrolle ist gut, aber Inhaftierung ist sicherer, befand gestern wohl das Landgericht. Und hat den als falschen Piloten bekannt gewordenen Serienbetrüger Marc G. (27) zurückgeschickt hinter Gitter. In einem Haftprüfungstermin vor der 4. Strafkammer hoffte der Hochstapler auf eine Freilassung. Aber nach zig Vorstrafen, Verstößen gegen gerichtliche Auflagen und neuen Betrugsvorwürfen hob das Landgericht seinen Haftbefehl nicht einfach auf. Ergebnis: Marc G. musste zurück ins Gefängnis. Schriftlich wird ihm das Ergebnis der Haftprüfung "in den nächsten Tagen" mitgeteilt, so eine Gerichtssprecherin.

Großartig aufzutrumpfen, ist seit Jahren seine Spezialität. In falscher Pilotenuniform aus dem Internet, als angeblicher Broker, Arzt, Graf oder Diplomat hatte er stets um weibliche Zuwendung gebuhlt, besaß aber für keine der Eskapaden das Kleingeld, von großen Beträgen gar nicht zu reden. Zuletzt zu drei Jahren Haft verurteilt, war er dennoch wieder freigekommen. Aber nur, wenn er sich mehrfach wöchentlich bei der Polizei meldet, die Städte Düsseldorf, Frankfurt und Köln meidet, keine Bestellungen per Internet aufgibt und sittsam bei seiner Mutter in Ratingen wohnt. Das hatte er hoch und hochtrabend versprochen, gehalten hat er das aber angeblich nicht.

So soll er erneut eine Prostituierte um ihren Liebeslohn geprellt haben. Auch gab es angeblich neue Bestellungen über Internet, die er nicht zahlen konnte. Also kam G. wieder in Haft. Sich jetzt wieder um eine Entlassung zu bemühen, misslang. Ob die Richter nach gehörigem Nachdenken schriftlich zu einem anderen Ergebnis kommen, ist zweifelhaft. Aktuell liegt bereits eine neue Anklage gegen ihn vor.

(wuk)
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