Täter weiter auf der Flucht Falsche Polizisten erbeuten 135.000 Euro

Sich als Polizisten auszugeben, ist dreist. Damit auch noch 135.000 Euro zu erbeuten, erst recht. Unter dem Vorwand einer Verkehrskontrolle führten vier Täter im Dezember 2006 einen saudi-arabischen Geschäftsmann hinters Licht. Zwei der Täter sind noch auf der Flucht.

Täter weiter auf der Flucht: Falsche Polizisten erbeuten 135.000 Euro
Foto: ddp, ddp

Von einem 32-jährigen Spanier aus Düsseldorf und einem 28-jährigen in Syrien geborenen Deutschen fehlt noch jede Spur. Ihr Komplize, ein 21-Jähriger aus Düsseldorf, wurde gefasst und sitzt in Untersuchungshaft. Gegen die 31-jährige Frau aus Düsseldorf wurde ermittelt, sie wurde aber nicht festgenommen.

Der Mann aus Saudi-Arabien war am 29. Dezember geschäftlich in Düsseldorf unterwegs, als er von zwei Männern und einer Frau mit einer Haltekelle aus dem Straßenverkehr gewunken wurde. Das Opfer schöpfte keinen Verdacht - auch dann nicht, als die "Polizisten" fragten, ob der Mann größere Mengen Bargeld mit sich führe. Der Mann bejahte und zeigte die 135.000 Euro, die er kurz zuvor auf der Königsallee abgehoben hatte. Mit dem Geld wollte er einen Lastwagen kaufen. Die angeblichen Polizisten nahmen ihm das Geld ab, gaben dem Mann sogar eine Quittung und flüchteten dann in Mietwagen.

Der Saudi-Arabier wurde skeptisch und nahm die Verfolgung auf. Nur wenige Straßen weiter kam es dann zu einem Unfall zwischen den angeblichen Polizisten und dem Geschäftsmann. Es kam zu einem Handgemenge, die Diebe stahlen den Autoschlüssel des Mannes und flüchteten weiter über die Fichtenstraße. Auf einem Firmengelände stellten sie den Wagen ab, hinterließen eine Tüte mit verschiedenen Polizei-Utensilien wie Kelle und Warnweste und flüchteten zu Fuß weiter. Dabei wurden sie von einem Beamten des Ordnungsamtss beobachtet, wurden aber nicht gefasst.

Die Polizei nahm die Fahndung auf und wurde bei der Autovermietung fündig. Einer der vier Täter, ein 28-jähriger in Syrien geborener Deutscher, mietete den Wagen unter seinem richtigen Namen. Er flüchtete noch am Tattag. Er war es offenbar auch, der sich in Autohändlerkreisen auskannte und seinen Komplizen den Tipp gab, wann und wo der saudi-arabische Geschäftsmann in Düsseldorf unterwegs sein würde. Besonders pikant: Bereits zwei Tage vorher wurde das Opfer von den selben "Polizisten" kontrolliert. Damals hatte der Mann 50.000 Euro dabei. Das war den Dieben offenbar zu wenig. Sie ließen den Geschäftsmann weiterfahren.

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