Düsseldorf Fall Raab: Streit um Führung der Zahnklinik

Düsseldorf · Droht der Uniklinik jetzt eine weitere Auseinandersetzung, die möglicherweise vor Gericht endet? Das ist gut möglich, denn der kommissarische Leiter der Zahnklinik, Thomas Beikler, will die Führung nicht an Wolfgang Raab abgeben.

 Wolfgang Raab.

Wolfgang Raab.

Foto: Endermann

Der bisherige Ärztliche Direktor der Uniklinik ist, nachdem der Aufsichtsrat Trennungsgespräche mit ihm vereinbart hat, auf seine alte Position als C4-Professor und Leiter der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie "zurückgefallen". Ein Automatismus, wie es aus der Pressestelle der Uniklinik heißt. Gegen Raab, der seit 2006 als Vorstandschef der Uniklinik amtierte, war vor der Entscheidung des Aufsichtsrats wegen des Verdachts der Untreue Anklage erhoben worden.

In der Zahnklinik herrscht nun einige Unruhe. Einige Mitarbeiter müssen davon ausgehen, dass sie, sollte der Prozess gegen Raab eröffnet werden, vor Gericht aussagen müssen. Es geht um die Abrechnungspraxis Raabs, dem die Anklage vorwirft, an nicht selbst erbrachten Leistungen zu viel verdient zu haben. Der Schaden liege bei 350 000 Euro.

Beikler weist darauf hin, dass man ihm noch nicht klar erklärt hat, dass Raab nicht mehr Ärztlicher Direktor ist. Nur dann müsse er, wie er in einem Schreiben sagt, seine Position aufgeben. Die Klinik sieht dies jedoch anders, "denn sonst wäre Wolfgang Raab nicht auf seine alte Position zurückgekehrt". Die Rückkehr Raabs "hat der Vorstand den Beteiligten gegenüber klar zum Ausdruck gebracht. Chefwechsel in Kliniken kommen häufiger vor, das bedeutet auch für Mitarbeiter manchmal eine Eingewöhnungsphase. Der Vorstand hat mit den Mitarbeitern bereits im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung gesprochen."

(RP)
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