Fahrten am Flughafen Fahrer lehnen Taxi-Pauschale ab

Düsseldorf · Das Image der Taxi-Zunft wird stark angekratzt, wenn mit einer Sternfahrt zum Rathaus die Forderung nach einer 18 Euro Anfangspauschale durchgedrückt werden soll. Davon sind vor allem Fahrer überzeugt, die nicht nur den Flughafen anfahren.

 Eine Taxifahrt kostete zwei Spanier fast 4000 Euro.

Eine Taxifahrt kostete zwei Spanier fast 4000 Euro.

Foto: AP, AP

"Wir können es uns nach den Schwierigkeiten bei der Einführung des neuen Funks nicht leisten, jetzt auch noch die hohe Pauschale zu fordern", meint Taxifahrerin Monika Rennert.

Sie ist überzeugt, dass der Initiator Uwe Löwenstern aus Eigennutz handelt. "Es ist bekannt, dass er nicht einmal am Datenfunkservice teilnimmt und nur den Flughafen anfährt, um von dort aus Kunden zu fahren. Aber davon kann man nicht leben", meint sie. Wenn er deshalb einen hohe Anfangspauschale fordere, schade er dem Service. "Bei einem solch hohen Preis würden fast alle Kollegen nur noch zum Flughafen fahren, um schnell Geld zu verdienen", sagt Renner.

Sie selbst fährt nur selten den Flughafen an, weil sie das Risiko der kleinen Fahrten nach stundenlangem Warten scheut. "Fahrten in der Stadt sind zwar mühsamer, aber auch einträglicher", weiß sie aus Erfahrung. Viele Kollegen, die nur den Flughafen anfahren würden, seien zu bequem, in der Stadt herumzufahren.

Ein Denkmodell ist zudem, ob am Flughafen für Kurzstrecken und für lange Entfernungen verschiedene Halteplätze für Taxis eingerichtet werden. Der Flughafen sei für entsprechende Vorschläge der Taxi-Zentrale offen, allerdings dürften die Fluggäste keine Nachteile haben, so ein Sprecher. In der Zentrale gelten solche Überlegungen als zu teuer und praxisfern. "Den Stand für kurze Strecken würde kaum ein Fahrer ansteuern", ist Dennis Klusmeier, Vorsitzender der Taxi-Genossenschaft, überzeugt.

Unfreundlich bei kurzen Fahrten

Taxi-Fahrer, die in der Hoffnung auf eine lange Fahrt am Flughafen anstehen, können indes auch für Kunden zu einem Ärgernis werden. Heidi und Andreas Strohm kennen das aus leidvoller Erfahrung, denn ihr Haus in Wittlaer ist vielen Fahrern nicht weit entfernt genug. "Trotz großzügigen Trinkgelds erntet man Unfreundlichkeit", wissen sie. Nicole Brandenburg aus Unterrath hat das Taxi-Fahren schon aufgegeben: "Inzwischen gehe ich die Strecke zu Fuß, da mich das Genöle oder das demonstrative Schweigen der Fahrer ärgert", sagt sie.

(RP)
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